Den Regenwald des Kongo trotz internationaler Klimagelder abholzen? Helfen Sie, das zu verhindern!

Der Stamm eines tropischen Baumriesen wird von einem Forstschlepper aus dem Regenwald in Zentralafrika gezogen Noch schützt ein Moratorium den größten Teil der Regenwälder in der Dem. Rep. Kongo vor industriellem Holzeinschlag (© Global Witness)
111.180 Teilnehmer

Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo plant, Millionen Hektar Regenwald für die Rodung durch die Holzindustrie freizugeben. Dabei erhält das Land von der internationalen Staatengemeinschaft Hunderte Millionen Euro Hilfsgelder, genau diese Wälder zu schützen. Bitte helfen Sie, die Urwälder vor der Abholzung zu bewahren.

Appell

An: Europäische Kommission und die Minister für Entwicklung, Umwelt und auswärtige Angelegenheiten der Regierungen von Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Südkorea und dem Vereinigten Königreich

„Stoppen Sie die drohende Abholzung der Regenwälder im Kongobecken. Das Moratorium für neue Holzeinschlagskonzessionen in der DRK muss bestehen bleiben.“

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Das Kongobecken in Zentralafrika beherbergt das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Es ist die Heimat von Millionen Menschen und bietet einer enormen Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren Lebensraum, darunter Schimpansen, Bonobos und Waldelefanten. Außerdem speichern die Urwälder viele Gigatonnen Kohlenstoff und sichern damit das Weltklima.

Um den Wald und die darin lebenden Pflanzen und Tiere zu schützen, haben internationale Geberorganisationen der Demokratischen Republik Kongo (DRK) Hunderte von Millionen Euro an öffentlichen Geldern zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Milliarde Euro ist geplant, insbesondere über den Fonds der Zentralafrikanischen Waldinitiative (CAFI), um Abholzungen und damit die Freisetzung klimaschädlicher Emissionen zu verhindern.

Bisher hat ein seit 2002 bestehendes Moratorium die Urwälder weitgehend vor der Holzindustrie geschützt. Es untersagt dort die Vergabe neuer Holzeinschlagskonzessionen. Doch nun will die Regierung in Kinshasa das Verbot aufheben und die Wälder für die Ausbeutung durch Holzfirmen freigeben.

Dies würde unweigerlich zu einer unaufhaltsamen "Kaskade der Rodung" führen. Millionen Hektar Urwälder für die Holzindustrie zu öffnen, wäre eine absolute Katastrophe für die Menschenrechte der Waldgemeinschaften, für die Rechtsstaatlichkeit, für die biologische Vielfalt und das Weltklima.

Die internationale Gemeinschaft sollte für den Schutz der Wälder der Demokratischen Republik Kongo aufkommen, aber die Regierung muss sich auch dazu verpflichten, diese Wälder für Holzfäller gesperrt zu halten.

Bitte unterstützen Sie die gemeinsame Petition der Rainforest Foundation UK und von Greenpeace Africa. Die internationale Gemeinschaft muss darauf bestehen, dass das Moratorium für den Holzeinschlag aufrechterhalten wird.

An­schreiben

An: Europäische Kommission und die Minister für Entwicklung, Umwelt und auswärtige Angelegenheiten der Regierungen von Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Südkorea und dem Vereinigten Königreich

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Schreiben möchten wir unsere Besorgnis über die bevorstehende Aufhebung des Moratoriums für die Vergabe neuer Abholzungskonzessionen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) zum Ausdruck bringen, nachdem der Ministerrat in Kinshasa einen Plan angenommen hat, der von der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Eve Bazaiba, vorgeschlagen worden war.

Wir rufen Sie als internationale Partner der Regierung der DRK im Rahmen der Zentralafrikanischen Waldinitiative (CAFI) und anderer Hilfsprogramme dazu auf, rasch zu handeln: Bitte stoppen Sie diese ernste Bedrohung für die Einwohner und die Natur des zweitgrößten Regenwaldes der Erde.

Wir unternehmen diesen Schritt, nachdem mehrere führende internationale Umwelt- und Menschenrechtsgruppen am 26. August an Ihre Vertreter in der DRK geschrieben und dargelegt haben, dass die Öffnung einiger der letzten intakten Tropenwälder der Welt für den industriellen Holzeinschlag eine Katastrophe für das Klima, die biologische Vielfalt, die Rechtsstaatlichkeit und die Menschenrechte der Waldgemeinschaften wäre.

Eine Aufhebung des Verbots, die ein Tropenwaldgebiet von der Größe Frankreichs gefährden könnte, könnte auch das Risiko künftiger Ausbrüche von Zoonosekrankheiten wie Ebola und möglicherweise COVID-19 erhöhen.

Dieser Plan kommt zu einem Zeitpunkt, an dem mehrere von Ihnen die Verpflichtungen zum Schutz der Wälder des Kongobeckens mit Hunderten von Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln erhöhen. Wenn wir jetzt nicht handeln, wäre dies ein schwerwiegender Verrat an Millionen Menschen im ländlichen Raum des Kongo, deren Rechte dadurch beeinträchtigt würden. Es wäre auch ein Bruch mit den Pariser Klimazielen und den globalen Bemühungen, sich auf einen ehrgeizigen Rahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt nach 2020 zu einigen. In einer Zeit, in der die Welt immer schwerwiegendere Klimaereignisse erlebt und am Rande eines sechsten Massensterbens von Arten steht, würde Ihr Schweigen im Vorfeld der Verhandlungen in Glasgow und Kunming eine völlig falsche Botschaft senden.

Zu Beginn eines Jahrzehnts, das die internationale Gemeinschaft der Wiederherstellung von Ökosystemen gewidmet hat, steht die Demokratische Republik Kongo vor einer Ära ökologischer Degradation von erschreckendem Ausmaß. Eine Ausweitung des industriellen Holzeinschlags dort würde auch mehrere von Ihren Regierungen unterstützte Initiativen zum Schutz der Tropenwälder untergraben, wie beispielsweise das vorgeschlagene EU-Gesetz über die Einfuhr von abholzungsfreien Rohstoffen sowie die Förderung der kommunalen Forstwirtschaft in der Region.

Die CAFI und ihre Mitglieder müssen die Unterzeichnung eines neuen Abkommens mit der Regierung der Demokratischen Republik Kongo von der verbindlichen Zusage abhängig machen, das Moratorium bis zu dem Zeitpunkt zu verlängern, an dem die folgenden Punkte effektiv umgesetzt wurden:

- Der bestehende Holzeinschlag wurde nachweislich durch die Löschung aller illegalen Genehmigungen und die Veröffentlichung der wirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse an den Konzessionen unter Kontrolle gebracht.

- Es besteht eine transparente und glaubwürdige Bewertung der Waldbewirtschaftung in der Demokratischen Republik Kongo anhand des ProFor/FAO-Rahmens. Diese muss einen Aktionsplan zur Behebung der festgestellten Mängel sowie Programme zur Erfüllung und Implementierung enthalten. Außerdem müssen bei späteren Evaluierungen wesentliche Fortschritte erzielt werden.

- Die Anforderungen an die Erfüllung der rechtlichen Bedingung von 2005 für die Aufhebung des Moratoriums hinsichtlich der geografischen Planung künftiger Konzessionsgebiete wurden geklärt und verstärkt, so dass sie eine partizipative und sektorübergreifende Flächennutzungsplanung beinhalten und mit anderen von CAFI unterstützten Reformen in Einklang stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Fußnoten

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