Kambodscha: Rettet den Prey Lang-Wald!
Er ist der größte und wichtigste Tieflandregenwald des Landes. Aufgrund seines Artenreichtums hat die kambodschanische Regierung Prey Lang 2016 unter Schutz gestellt – und vergibt dennoch Konzessionen an Landwirtschaft und Industrie. Unterstützen Sie die Forderung der Bevölkerung, die Umweltgesetze zu respektieren.
An: Premierminister Hun Manet
„Schützen Sie den Prey Lang-Wald und setzen Sie das geltende Umweltgesetz durch!“Asiatische Elefanten werden im Prey Lang-Wald nur noch selten gesehen; lediglich eine kleine Herde lebt dort noch. Auch das Banteng-Rind und der Kappengibbon sind in Prey Lang zu Hause – und viele andere bedrohte Arten wie der Riesenibis, der Sunda-Nebelparder, Schuppentiere und Malaienbären.
Prey Lang ist der letzte große immergrüne Tieflandregenwald auf dem südostasiatischen Festland. Der Wald erstreckt sich über knapp 500.000 Hektar im nördlichen Teil Kambodschas.
Er ist nicht nur die Heimat einer Fülle von Tier- und Pflanzenarten, sondern auch der indigenen Kuy und anderer Völker, die seit jeher mit und von dem Wald leben. Er liefert ihnen Nahrung, Wasser, Medizin und Einkommen. Auch ihre Kultur und Spiritualität sind eng mit der Natur verbunden.
Aufgrund der hohen Biodiversität erklärte die kambodschanische Regierung Prey Lang 2016 offiziell zum Wildtierschutzgebiet. Dennoch wurden dort seit 2018 gut 48.700 Hektar Wald zerstört. Das ergaben von Global Forest Watch ausgewertete Satelliten-Daten.
Illegaler Holzeinschlag und die Vergabe von Konzessionen an Unternehmen, insbesondere für die landwirtschaftliche und industrielle Entwicklung, sind der Grund für den dramatischen Waldverlust. Im Januar 2025 hat die Regierung eine Landkonzession von 99 Hektar des Prey-Lang-Waldes an die KP Cement Industry Co. Ltd. vergeben. Diese Fläche mag vergleichsweise klein erscheinen – doch Jugendliche, Indigenengruppen und Bürgerinnen und Bürger des Landes nehmen sie nun zum Anlass für ihre globale Kampagne „Save Prey Lang!“, um die Regierung unter Druck zu setzen.
„Wir erheben unsere Stimme, weil wir glauben, dass Prey Lang uns allen gehört und sein Überleben vom Mut und der Einigkeit der Menschen abhängt.“
Rettet den Regenwald unterstützt ihren Aufruf mit dieser Petition – bitte machen Sie mit!
Start der Petition: 03.06.2025
Über Prey Lang
Prey Lang ist der letzte große Tieflandregenwald auf dem südostasiatischen Festland. Der Wald ist etwa 5.000 Quadratkilometer groß und liegt im nördlichen Teil Kambodschas. Er ist die Heimat von 250.000 Einwohnern, von denen viele zum indigenen Volk der Kuy in Kambodscha gehören, sowie von zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Illegaler Holzeinschlag und industrielle Landwirtschaft stellen eine große Bedrohung für den Wald dar, der in den letzten zwei Jahrzehnten dramatisch abgeholzt wurde: Von Global Forest Watch ausgewertete Satelliten-Daten zeigen, dass Prey Lang zwischen 2001 und 2024 insgesamt 93.000 Hektar Wald verloren hat, das sind 22 Prozent seiner Fläche.
Biologische Vielfalt
Prey Lang ist ein so genannter Biodiversitäts-Hotspot. Er enthält sieben Arten von Regenwald, darunter den seltenen immergrünen Primärwald und den immergrünen Sumpfwald. Diese Waldtypen existieren in Prey Lang in ihrem ursprünglichen Zustand, ungestört von menschlichen Aktivitäten.
Der Wald beherbergt 530 Pflanzenarten, von denen 11 auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Im Wald wurden bislang 393 Tierarten erfasst. Zu den am stärksten bedrohten Spezies gehören:
der Asiatische Elefant (Elephas maximus)
das Banteng (Wildrind: Bos j. birmanicus)
der Kappengibbon (Hylobates pileatus)
Weitere bedrohte Tierarten sind der Malaienbär, die Asiatische Riesenteichschildkröte, die Malaiische Sumpfschildkröte, der Asiatische Wildhund und 15 Vogelarten.
Wildtierschutzgebiet
Im Mai 2016 unterzeichnete der damalige kambodschanische Premierminister Hun Sen ein Dekret, mit dem 431.683 Hektar von Prey Lang zum Wildtierschutzgebiet erklärt wurden. Mitte 2023 wurde das Wildlife Sanctuary auf 489.663 Hektar erweitert.
Das Schutzgebiet umfasst Waldgebiete in vier Provinzen im Norden Kambodschas: Kratie, Stung Treng, Kampong Thom und Preah Vihear.
Laut einem Unterdekret besteht der Zweck darin, „die Erhaltung der Lebensräume und Ökosysteme von Wildtieren zu gewährleisten und Pflanzen, Wälder und alle Arten von weltweit gefährdeten Tieren und Arten zu schützen und zu erhalten.“
Damit verpflichtete sich die kambodschanische Regierung, sich für den Schutz des Prey Lang-Waldes einzusetzen.
Wasser
Prey Lang erstreckt sich über mehrere Wassereinzugsgebiete und spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Wasser- und Sedimentflusses in den größten See Kambodschas, den Tonle-Sap, und den Fluss Mekong. Millionen Kambodschanern sind für den Fischfang und als Wasserressource auf den Tonle Sap angewiesen.
Der Wald selbst speichert zudem Wasser und trägt damit in der Trockenzeit wesentlich zur Grundwasserregulierung bei. Auf diese Weise dient Prey Lang als lebenswichtige Wasserquelle für Kambodschas Reisanbaugebiet und für das Mekong-Delta.
Die indigenen Kuy
Mehr als 250.000 Menschen leben in den 340 Dörfern in und um Prey Lang. Die meisten von ihnen bezeichnen sich als indigene Kuy. Sie sind eine ethnische Gruppe, die in Nordthailand, Südlaos und Nordkambodscha beheimatet ist und eine eigene Sprache spricht.
Prey Lang bedeutet „unser Wald“ in der Sprache der Kuy. Der Wald ist ein wichtiger Teil der Kultur und des spirituellen Lebens der Kuy und dient auch als lebenswichtige Ressource für den Lebensunterhalt der Familien.
Sie leben in erster Linie von der Landwirtschaft und bauen Reis an. Viele Kuy erwirtschaften ein Einkommen, indem sie Harz aus den Bäumen zapfen und auf dem Markt verkaufen.
Quelle: Prey Lang Community Network: https://preylang.net/
Weitere Informationen in englischer Sprache:
https://www.globalforestwatch.org/
http://news.mongabay.com/2023/12/immense-body-of-knowledge-at-stake-in-cambodias-prey-lang-as-deforestation-soars/
https://news.mongabay.com/video/the-truth-about-cambodias-prey-lang-sanctuary-chasing-deforestation
An: Premierminister Hun Manet
Sehr geehrter Herr Premierminister Hun Manet,
wir, die unterzeichnenden Personen, unterstützen das nachfolgende Schreiben der Jugendlichen und Bürger in Kambodscha und bitten Sie, deren Forderungen umzusetzen:
Der Prey Lang-Wald ist einer der letzten verbliebenen immergrünen Tieflandregenwälder Südostasiens. Er ist von herausragender biologischer Vielfalt und wichtiger Lebensraum indigener Gemeinschaften, die auf den Wald angewiesen sind, um ihre Nahrungsquelle, ihre traditionelle Medizin und ihre kulturelle und spirituelle Identität zu sichern.
Prey Lang ist seit 2016 als Wildlife Santuary anerkannt und nach kambodschanischem Recht als Schutzgebiet ausgewiesen – inzwischen steht eine Fläche von 489.663 Hektar unter Schutz. Dennoch wird der Wald durch illegalen Holzeinschlag und für die Vergabe von Konzessionen für Landwirtschaft und Industrie dramatisch zerstört.
Als kambodschanische Jugendliche und Bürger kommen wir zusammen, um ihn zu schützen. Wir warten nicht auf die Erlaubnis, uns darum kümmern zu dürfen. Wir fordern Gerechtigkeit, Rechenschaftspflicht und langfristigen Schutz für unsere Wälder und Gemeinschaften.
Wir fordern Sie auf, dringend konkrete Maßnahmen zur Rettung von Prey Lang zu ergreifen, bevor es zu spät ist. Unsere Forderungen umfassen:
1. Annullierung der wirtschaftlichen Landkonzession von 99 Hektar für die KP Cement Industry Co. Ltd.
2. Sofortiger Stopp des illegalen Holzeinschlags und strengere Durchsetzung der Umweltgesetze im Prey Lang Wildlife Sanctuary.
3. Respektierung der Umweltrechte der lokalen Bevölkerung, Aufhebung des Verbots des Prey Lang Community Network und anderer indigener Gruppen, den Wald zu betreten und sich an Waldpatrouillen zu beteiligen, um den illegalen Holzeinschlag zu stoppen.
4. Transparente Ermittlungen und Rechenschaftspflicht für Beamte und Unternehmen, die in Forstverbrechen verwickelt sind.
5. Schutz der Landrechte der indigenen Bevölkerung, um sicherzustellen, dass die lokalen Gemeinschaften als Verwalter des Waldes anerkannt werden.
6. Langfristige Erhaltungsmaßnahmen, die der ökologischen Unversehrtheit Vorrang vor kurzfristigem wirtschaftlichem Gewinn einräumen.
Denn Prey Lang ist nicht nur ein Wald, er ist ein lebendiges Erbe Kambodschas. Er ist eine Quelle des Lebens, der Identität und der Widerstandsfähigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Definition - Was ist tropischer Regenwald
Als tropischer Regenwald werden alle immergrünen Wälder der Tropen definiert, in denen keine Trockenperiode auftritt. Sie umspannen wie ein Gürtel die Erde entlang des Äquators. In Amazonien, im Kongobecken und in Südostasien wachsen die größten zusammenhängenden Tropenwaldgebiete. Intensives Sonnenlicht, hohe Temperaturen und mindestens zweitausend Liter Regen pro Quadratmeter im Jahr erschaffen dort den größten Artenreichtum der Erde.
Stockwerkbau – Was haben der Regenwald und ein Hochhaus gemeinsam?
Das einheitlich erscheinende dichte Grün des tropischen Regenwaldes ist weit weniger gleichförmig als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Grundsätzlich gibt es hier vier verschiedene Stockwerke. Die Bodenregion und die Wasserwelt, die Busch- und Strauchregion, die Kronenregion und das „Penthouse“ mit den alles überragenden Baumriesen. Sie alle haben ihren eigenen, oft sehr spezialisierten Bewohner. Viele Lebewesen haben Symbiosen gebildet – sie nutzen sich gegenseitig. Kooperation ist im Regenwald überlebenswichtig. Nur wer einen optimal angepassten Lebensstil hat, überlebt hier.
Wer sind die Bewohner des Waldbodens?
Hier ist es sehr dunkel. Durch das dichte Blätterdach gelangen nur ein bis zwei Prozent des Lichtes tatsächlich bis zum Boden. Viele Pilze, Moose und Farne gedeihen hier. Die Samen der großen Bäume haben nur eine Chance aufzukeimen, wenn ein großer Baum umstürzt und so eine Lichtung in das undurchdringliche Kronendach reißt. Schnell wachsen nun die Sämlinge und Lianen nach. So entsteht schon bald hoch oben eine neue Plattform für viele der Aufsitzerpflanzen (wissenschaftlich „Epiphyten“, z.B. Orchideen) und ein neuer Lebensraum für hunderte Tiere.
Ein gutes Beispiel für die wechselseitigen Abhängigkeiten im Regenwald sind die Rafflesien, die in Südostasien wachsen. Ihre riesigen Blüten von einem Meter Durchmesser und einem Gewicht von bis zu sieben Kilogramm benötigen für ihre Entwicklung bis zu einem Jahr – um danach nur wenige Tage zu blühen. Für die Bestäubung der auf dem Boden wachsenden Blüte ist die Rafflesie auf bestimmte Insekten angewiesen. Sie werden von dem aas-ähnlichen Geruch und der Farbe angelockt. Als Schmarotzer ist sie zudem auf bestimmte Wirtspflanzen angewiesen, Lianen zum Beispiel. Sterben diese, so stirbt auch die Rafflesie.
Gibt es Gärtner im Urwald?
Jedem Regenwaldbesucher, der beim Gang durch den südamerikanischen Dschungel den Blick auf den Boden richtet, fallen sie auf. Wo man hinschaut, sieht man die Prozessionen der Blattschneider-Ameisen, die ausgesägte Blätter, Blütenteile und Fruchtstücke zu ihren Nestern transportieren. Dort nutzen sie ihre Ernte nicht, wie man vermuten würde, direkt als Nahrung. Mit dem Pflanzenmaterial kultivieren die Ameisen Pilze. Sie gedeihen in extra angelegten Höhlen in den Nestern und ernähren die Ameisen und ihre Larven.
Was macht ein Delfin im Amazonas?
In den Flüssen der Amazonas-Region schwimmen bis zu 3.500 verschiedene Fischarten. Außerdem sind sie das Reich vieler anderer Tierarten – sogar von rosa Flussdelfinen.
Auch zahlreiche Schlangenarten bewegen sich gekonnt durch das Wasser. Die blutrünstigen Piranhas sind dagegen ein Mythos des Regenwaldes. Diese grau-orangefarbenen Fische ernähren sich überwiegend von kleineren Fischen, Weichtieren, Früchten und Samen. Nur in der Trockenzeit werden sie gefährlich, wenn sie sich in Gruppen zusammenschließen, um Nahrung zu erbeuten.
Die kuriosen Basiliske leben zwar nicht im Wasser, können aber über seine Oberfläche rennen, um dort auf breiten Füßen mit Schuppen zwischen den Zehen ihre Beute zu verfolgen oder vor Gefahren zu flüchten.
Gibt es wirklich fliegende Frösche und Schlangen?
Die Kronenregion ist der Raum im Regenwald, den die meisten Tiere bewohnen. Sie befindet sich zwischen 25 und 45 Metern Höhe über dem Waldboden. Hier leben neben fliegenden Fröschen und Schlangen auch fliegende Geckos und Flugdrachen. Die Frösche haben für ihren Gleitflug durch diese Höhen Häute zwischen ihren Zehen, die sie wie einen Fallschirm aufspannen können. Einige Vertreter dieser Tierart verlassen die Baumkronen ihr ganzes Leben lang nicht. Sie pflanzen sich auch auf den Bäumen fort. Dafür legen sie ihre Eier in die großen wassergefüllten Trichter der Bromelien. Dort wachsen die kleinen Kaulquappen heran und verlassen den Trichter erst dann, wenn sie ausgewachsen sind.
Die Schmuckbaumnattern wohnen in den Wäldern Südostasiens. Sie gleiten im Sturzflug durch die Kronen von Baum zu Baum. Dazu machen sie ihren Körper flach wie ein Segel und halten sich mit wellenförmigen Bewegungen in der Luft.
Besonders beeindruckend ist auch die Vielzahl an Schmetterlingen im Regenwald. Einige bringen es auf eine Spannweite von bis zu 30 Zentimetern und sind damit die größten der Welt.
Sind auch die Wolkenkratzer des Waldes bewohnt?
Auch im obersten Stockwerk des Urwaldes, in 60 Metern Höhe, gibt es vielfaches Leben. Dieser Raum wird durch die höchsten Baumriesen gebildet. Es sind langsam wachsende Arten wie Kapok, Paranuss und Mahagoni. Ihre Kronen ragen wie Inseln aus dem Blättermeer des darunterliegenden Stockwerks. Über die Bewohner dieser schwer zugänglichen Höhen ist wenig bekannt. Flughunde und Affen können auch ohne Zugang zu diesem Lebensraum entdeckt werden. Ebenso wie die in Schwärmen lärmend umherfliegenden Sonnensittiche, die imposanten Aras und Harpyien, die zu den größten Greifvögeln der Erde gehören. Sie erbeuten Faultiere, Aras oder Nasenbären. Doch die hier und in der Kronenregion lebenden Insekten sind bis heute weitgehend unerforscht.
Wie kann man aus den Pflanzen des Regenwaldes Medizin machen?
Seit tausenden von Jahren nutzen die Bewohner des tropischen Regenwaldes seine Pflanzen als Medizin. Die Regenwälder sind die größte Naturapotheke der Welt. So wird der rote Milchsaft des Drachenblutbaumes als heilendes „Flüssigpflaster“ mit entzündungshemmender Wirkung eingesetzt. Aus dem Chinarindenbaum lässt sich Chinin gewinnen. Dieses Mittel gegen Malaria nutzen die Bewohner der Regenwaldes schon lange zur Behandlung des Fiebers. Die Kalabarbohne aus den Wäldern im Westen Afrikas wird in Arzneien gegen den Grünen Star und gegen Bluthochdruck verwendet. Regenwald-Pflanzen liefern auch sehr viele Wirkstoffe für die Krebstherapie.
Doch nicht nur die Menschen nutzten die Pflanzen-Apotheke. Auch Orang-Utans wissen, welches Kraut gegen Malaria oder Migräne gewachsen ist. In einem Revier von 300 Hektar kennt der Orang-Utan jeden Baum und jede Pflanze und merkt sich genau, wann wo welche Früchte reif sind.
Welche Folgen hat die Zerstörung des Regenwaldes für Tiere?
Jedes Jahr nimmt die Waldfläche auf der Erde um 13 Millionen Hektar ab, der größte Teil in den Tropen. Zwischen 2001 bis 2010 wurden pro Jahr 10,4 Mio. Hektar Tropenwälder abgeholzt, davon 6,3 Mio. Hektar Primärwälder. Jede Minute fällt eine Waldfläche vom Ausmaß von 40 Fußballfeldern den Motorsägen, Bulldozern und Brandrodungen zum Opfer – für die Holz- und Möbelindustrie ebenso wie für riesige Plantagen aus Ölpalmen, Zuckerrohr und Soja. Auch für Gold- und Kupferminen, Erdölförderung und Staudämme stirbt die grüne Lunge unserer Erde.
Orang-Utans, Tiger und Tukane brauchen den Wald zum Leben. Mit jedem abgeholzten Waldstück sterben wahrscheinlich einige Tier- und Pflanzenarten unwiderruflich aus – jeden Tag sind es geschätzt etwa 150 Arten. Das Resultat nach einem Jahr ist vergleichbar mit der Zerstörung der kompletten Natur Deutschlands.
Welche Folgen hat die Abholzung des Regenwaldes für die Ureinwohner?
Für 60 Millionen Ureinwohner ist der Regenwald Heimat und spiritueller Ort – und die Quelle für Nahrung, Medizin und Hausbau. Sie leben in Harmonie mit der Natur, ohne sie zu zerstören und sind in höchstem Maß auf den Wald angewiesen. Die Organisation Survival International berichtet von rund 150 indigenen Gruppen, die die Wälder ohne jeden Kontakt zur Außenwelt bewohnen, in freiwilliger Isolation; zum Beispiel die Awá im brasilianischen Amazonasgebiet. Durch die Zerstörung des Waldes, aber auch durch Zuwanderung und eingeschleppte Krankheiten ist ihre Lebensweise und oftmals sogar ihr Überleben bedroht. Insgesamt leben nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO 300 Millionen Menschen in Waldgebieten.
Aber nicht nur für Völker des Regenwaldes ist der zunehmende Verlust der Waldfläche eine Gefahr. Wir alle verlieren mit ihm die „grüne Lunge“ der Erde. Als wichtigen CO2-Speicher brauchen wir den Regenwald, um das Weltklima zu regulieren. Wenn die Regenwaldgebiete dieser Welt versteppen oder verwüsten, hat das sogar Auswirkungen bis nach Europa. Zudem verliert die Menschheit mit jeder aussterbenden Pflanze oder Tierart einen wunderbaren Schatz. Dieser ist im Gegensatz zu lösbaren Umweltproblemen für immer verloren.
Was tut Rettet den Regenwald um den Wald zu schützen?
Rettet den Regenwald setzt sich seit 1986 für den Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems ein. Wir wollen den Wald und seine Bewohner – Menschen, Tiere und Pflanzen – vor den kurzfristigen Interessen verschiedener Industrien zu schützen. Dafür unterstützen wir Basisgruppen direkt vor Ort, die sich für Waldschutz, die Rechte der Indigenen, sozialen Fortschritt und eine umwelt- und sozial verträgliche Entwicklung einsetzen. Mit unseren Protestkampagnen gegen den Raubbau schaffen wir ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit und fordern die Verantwortlichen mit der Übergabe der gesammelten Unterschriften direkt zu einer Kurs-Korrektur auf. Mit den Spenden fördern wir den Kauf und Erhalt von Regenwaldflächen sowie – wenn notwendig – juristische Schritte zum Schutz des Waldes. Wir betreiben Informationsarbeit zur Beteiligung Deutschlands an der Regenwaldzerstörung, zeigen Ursachen auf und benennen die Täter. Mit Informationsarbeit für VerbraucherInnen regen wir bewusstes Kaufverhalten an.
Wie kann ich den Regenwald schützen?
- Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und der Familie über den Regenwald und die Bedrohung. Machen Sie sie auf die Arbeit von Rettet den Regenwald aufmerksam und regen Sie sie zur Unterstützung unserer Protestaktionen an – jeder kann sich beteiligen!
- Unterstützen Sie die Arbeit von Rettet den Regenwald mit einem Spendenabo oder gezielten Einzelspenden.
- Beteiligen Sie sich an unseren Protestaktionen. Wir stellen Ihnen auch gerne Listen zum Ausdrucken zur Verfügung, die Sie am Arbeitsplatz, in der Schule oder in Ihrem Laden auslegen können.
- Kostenlos erhalten Sie Exemplare des Regenwald-Reports, den Sie auch öffentlich auslegen können.
- Organisieren Sie Spendensammlungen in der Schule, Uni oder bei der Arbeit. Mit solchen Informationsveranstaltungen werden mehr Menschen auf den wichtigen Schutz des Regenwaldes aufmerksam und Sie unterstützen unsere Arbeit direkt mit einer Spende.
- Informieren Sie sich auf unseren Themenseiten darüber, wie sich Ihr Konsumverhalten auf den Regenwald auswirkt und ob es Alternativen zu umweltschädlichen Produkten gibt.
Mehr Informationen zum Thema Regenwald finden Sie in unserem Shop:
DVD:
Kinder- und Jugendbücher:
seit 2018 gut 48.700 Hektar Wald zerstört.Zwischen 2001 und 2024 hat Prey Lang insgesamt 93.000 Hektar Wald verloren, das sind 22 Prozent seiner Fläche. Das zeigen von Global Forest Watch ausgewertete Satelliten-Daten.
Wir verwenden Ihre Daten ausschließlich für unsere Kampagnen. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.