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RegenwaldReport 02/1998

Projekt Nebelwald: Große Freude

Anfang Mai hat der kanadische Goldkonzern Placer Dome seine Pläne für riesige Goldminen aufgeben.

Der Sprecher des Konzerns Felipe Ruiz erklärte, dass man nur halb soviel Gold gefunden habe wie erwartet. Deshalb lohnen sich die geplanten 250 Millionen Dollar Investitionen nicht. „Wir feiern die Entscheidung", sagt Gabriel Rivas-Ducca von der ökologischen Aktion AECO. „Wir sehen es als einen Triumph. Die starke Opposition in Costa Rica war ein wichtiger Grund für die Entscheidung von Placer Dome. Zusätzliche Ausgaben für Entschädigungen und Umweltschutz hätten die Kosten in die Höhe getrieben." Eine starke Opposition war es in Costa Rica allemal, das ist auf Videos dokumentiert. (Kann bei Rettet den Regenwald ausgeliehen werden). Schon im Januar war es gelungen, eine Goldmine in der Provinz Puntarenas gerichtlich zu verhindern. An dem Aufstand gegen die Goldminen waren nicht nur Umweltschützer beteiligt, sondern vor allem Bauern, die um ihr Land fürchteten. Tausende Menschen protestierten gegen die Goldgier der Industriekonzerne aus dem Norden. Auch die Kirche engagierte sich stark auf Seiten der Bevölkerung gegen die Vertreibung von Bauern. Nach dem Erfolg gegen Placer Dome fühlen sich nun einige Dörfer an der Pazifikküste ermutigt. Sie wollen die schon existierende Goldmine Beta Vargas gerichtlich schliessen lassen. Die Mine arbeitet ohne Genehmigung und gefährdet den Lagarto-Fluss durch zyanidhaltige Abwässer. Die Umweltschützer wurden aufgeschreckt durch die riesige Giftkatastrophe im Süden Spaniens. Dort brachen im Frühjahr 1998 die Dämme eines riesigen Giftsees einer Erzmine, und Millionen Kubikmeter säurehaltigen Wassers flossen in den Rio Guadiamar. Placer Dome und andere Gesellschaften wollten grosse Gebiete des wunderschönen Tropenlandes mit Geröllhalden und Giftseen aus ihren geplanten Goldminen überziehen. AECO plant, ermutigt durch die erfolgreiche Goldkampagne, weitere Aktionen: „Jetzt können wir uns auf den Schutz der unberührten Wälder, nicht nur im Süden unseres Landes, sondern besonders auch bei Pital-Curenha im Norden konzentrieren. Dort leben die seltenen Grünen Aras", sagt Gabriel „Wir sind jetzt bald das erste Land, das alle giftigen Goldminen verhindert hat. Jetzt müssen wir die Wälder gegen Holzräuber verteidigen." Rettet den Regenwald hat bereits in der Vergangenheit eng mit AECO zusammengearbeitet. 1994 konnte nach zahlreichen Demonstrationen (auch in Hamburg bei Europakarton) ein Holzschnitzelwerk des Papiermultis Stone im Regenwald von Costa Rica verhindert werden. Diesmal konnte Rettet den Regenwald AECO mit 9093,77 DM und einer Briefaktion an den Präsidenten von Costa Rica (Regenwald Report 4/97) unterstützen. RegenwaldAktivist Rudi Nein und seine Frau Ingrid aus Bad Nauheim überbrachten das Geld während einer Reise in Sachen Arten- und Regenwaldschutz persönlich und bekamen jede Menge Informationen aus erster Hand. Rudi hält auch Dia-Vorträge.

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