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RegenwaldReport 02/2009

Projekte 1: Helft uns, unser Borneo zu bewahren!

Auf der indonesischen Insel Kalimantan, die wir Borneo nennen, zerstören Palmölmultis gnadenlos die letzten Regenwälder. 10 Millionen Hektar sind allein in den letzten drei Jahren den Motorsägen zum Opfer gefallen. Unermüdlich kämpfen die Aktivisten der Organisation Save our Borneo für den Lebensraum der Menschen. Sie brauchen dringend unsere Hilfe.

 

Ein Waldexperte von Tanah Putih erklärt den Kinder das Geheimnis der letzten Regenwald-Giganten. Die Dayaks aus Tanah Putih wollen die riesigen Bäume in ihrem Wald vor den Holzfällern retten.Ein Waldexperte von Tanah Putih
erklärt den Kinder das Geheimnis
der letzten Regenwald-Giganten.
Die Dayaks aus Tanah Putih
wollen die riesigen Bäume in ihrem
Wald vor den Holzfällern retten.

Der Weg nach Tanah Putih führt durch endloses Grün. Doch das Dorf des Dayak-Volkes liegt nicht etwa mitten im Urwald, so wie Jahrhunderte zuvor. Es ist umgeben von einer Wüste: einer einzigen gigantischen Monokultur aus Ölpalmen. Ohne Wert für die Waldmenschen, von immensem Wert für die Konzerne Wilmar und Musimas.

Wir sind in der Provinz Zentralkalimantan, auf der großen indonesischen Insel Borneo. Die Einheimischen nennen sie Kalimantan. Der Weg nach Tanah Putih führt nun kilometerweit durch Feindesland, das Land des international agierenden Ölmultis Wilmar, der auch uns mit Öl versorgt. Und jedes Mal, wenn die Dayak ihr Dorf verlassen wollen, müssen sie einen Wachtposten und eine Schranke passieren.

Nur ein paar kleine Waldinseln hat man den Dayak gelassen, doch niemand weiß, wann auch dieser Wald sterben muss. Die Dayak sind traditionell Halbnomaden, leben von den Früchten des Waldes, Pilzen, kleinen Waldschweinen und wildem Kautschuk, den ihre Vorfahren pflanzten. Dann haben sich die Ölkonzerne von der Regierung die Erlaubnis geholt, das Land mit Ölpalmen zu pflastern. Die Waldbewohner wurden nicht gefragt, bevor man ihren Lebensraum vernichtete. Für den letzten Wald von Tanah Putih ist es nun eine Minute vor zwölf. Und deshalb haben sie beschlossen zu kämpfen – bis zum letzten Baum.
Sieben Autostunden entfernt haben die Menschen von Tanah Putih Hilfe gefunden für ihren schweren Kampf: bei der Organisation Save our Borneo (SOB). In einem kleinen Haus mit Wellblechdach, mitten in einer Wohnsiedlung der Provinzhauptstadt Palangkaraya, bewegen die Mitarbeiter von Save our Borneo Welten. Sie sind eine Nichtregierungsorganisation, unterstützt auch von Rettet den Regenwald.

„Unser Ziel ist es, die Ressourcen unseres Landes zu erhalten, unsere Lebensgrundlage, und das sind der Wald und das Wasser“, sagt SOB-Chef Nordin, ein erprobter Kämpfer um den Regenwald. Vor drei Jahren hat der 38-Jährige die Organisation gegründet. Seidem, so klagt er, wurden auf Kalimantan 10 Millionen Hektar Regenwald in Palmölplantagen umgewandelt.

Nordin von SOB (l.) im Gespräch mit Guntur, dem Kopf der Aktivisten von Tanah Putih, in seinem HausNordin von SOB (l.) im Gespräch
mit Guntur, dem Kopf der Aktivisten
von Tanah Putih, in seinem Haus

Die SOB-Aktivisten verstehen sich vor allem als Netzwerker: Ein großer Stab an Außenmitarbeitern ist ständig unterwegs, um Dörfer ausfindig zu machen, denen die Palmölfirmen das Land geraubt haben, und sie helfen ihnen, sich gegen diese Konzerne zu wehren. Stunden und Tage sind sie zum Teil unterwegs, um auch noch die letzten Dörfer mit Informationen zu versorgen – 300.000 Menschen in einem Radius von mehr als 500 Kilometern werden von Save our Borneo beraten.

Jeden Monat erarbeiten und verteilen Nordin und seine Leute eine Broschüre, die die Menschen auf dem Land über alles informiert, was geschieht: Welche Firma hinter welchem Landraub steckt, wo sie sich rechtlich beraten lassen können, dass sie überhaupt Rechte haben, wie sie sich wehren können. Sie schicken ihre Botschaften auch über Radio- und Fernsehkanäle. Und auch über Erfolge berichten die Netzwerker von SOB, denn sie machen den Menschen Mut weiterzukämpfen:

„Durch unsere Kampagnen konnten wir z.B. die Provinzregierung von Zentralkalimantan überzeugen, Genehmigungen an den Ölmulti Wilmar zurückzuziehen – 326.000 Hektar Wald haben wir damit gerettet“, sagt Nordin.
Die Ölfirmen gehen immer auf dieselbe Art vor: Sie holen sich von der Regierung die Erlaubnis und holzen ab. Wenn die Menschen, denen das Land gehört, sich beschweren, bekommen sie eine kleine Kompensation, aber nur dann. „Das Sammeln und Austauschen von Informationen sind unsere stärksten Waffen“, sagt Nordin. „Sie sind unsere Bulldozer gegen die Bulldozer der Ölmultis.“
Manchmal, sagt der SOB-Chef, sei er müde vom Kampf. „Wir fahren Fahrrad gegen das Tempo eines Flugzeugs. Doch jeder Erfolg ist Motivation, den Kampf gegen den Regenwald niemals aufzugeben.“

Save our Borneo braucht für seine Arbeit dringend ein Auto. Und eine Videokamera, um die Frevel der Palmölkonzerne zu dokumentieren. Deshalb bitten wir alle Regenwaldfreunde um eine Spende – damit der Wald von Tanah Putih und aller anderen Dörfer gerettet werden kann.

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