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Regenwald Report 02/2009 Erfolg im Tanoé-Affenwald

Naturschützer aus aller Welt stoppen Palmölprojekt an der Elfenbeinküste

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Die Diana-Meerkatze gehört zu den bedrohten Tieren – noch trägt sie bei zur außergewöhnlichen Artenvielfalt im Tanoé-SumpfwaldDie Diana-Meerkatze gehört zu den
bedrohten Tieren – noch trägt
sie bei zur außergewöhnlichen
Artenvielfalt im Tanoé-Sumpfwald

Denken Sie manchmal: Mit meiner Stimme oder Unterschrift kann ich ja doch nicht die Welt retten? Zwanzigtausend Menschen rund um den Erdball haben vielleicht genauso gedacht – und konnten doch gemeinsam mit ihren Protest-Mails einen Konzern in die Knie zwingen. Der Erfolg rettet zwar nicht die Welt, aber ein kleines, einzigartiges Stück der Erde: den Tanoé Sumpfwald im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste.

„Wir haben beschlossen, unser Palmöl-Projekt in diesem Gebiet aufzugeben“, verkündete Ende April die Firma PALMCI, größter Palmölproduzent des Landes. Nicht, ohne hinzuzufügen: „Das ist eine Schande für die Region. Aber einige Nichtregierungsorganisationen wollen nicht akzeptieren, dass Umweltschutz und wirtschaftliche Entwicklung nebeneinander existieren können. Ihr Kampf gegen dieses Projekt macht das Ganze für uns zu kompliziert.“

Was PALMCI-Sprecher Franck Eba nicht erwähnte: Der Umweltschutz war das Letzte, woran der Konzern bei seinen Expansionsgelüsten gedacht hatte. Was war geschehen? Im Februar 2008 hatten PALMCIs Bulldozer damit begonnen, täglich 20 Hektar Urwald plattzuwalzen. Ihr Ziel war die vollständige Vernichtung dieses einzigartigen Sumpfwaldes – man brauchte Platz für Ölpalm-Monokulturen.

Das letzte Refugium für bedrohte Tiere und Pflanzen

Der Tanoé-Wald ist der letzte zusammenhängende Urwald im Südosten des Landes. Geht er verloren, verlieren auch die jetzt schon bedrohten Pflanzen- und Tierarten ihre wenigen Rückzugsgebiete. Zu ihnen gehört der Miss Waldrons Rote Stummelaffe, der schon einmal als ausgestorben galt. Erst kurz bevor die Bulldozer kamen, wurde er wiederentdeckt. Um die drohende Katastrophe für die Menschen und ihren Wald abzuwenden, haben lokale Naturschützer und Wissenschaftler eine internationale Kampagne gestartet. Erster Erfolg: der Nahrungsmittel-Gigant Unilever, der an PALMCI beteiligt war, fürchtete um sein Image und verkündete, seine PALMCI-Anteile zu verkaufen. Außerdem wolle man ab 2015 den gesamten Bedarf an Palmöl nur noch von Lieferanten kaufen, die für den nachhaltigen Anbau zertifiziert sind. Nachhaltigkeit und industrieller Anbau für Massenproduktionen schließen einander jedoch definitiv aus.

Dass nun auch PALMCI notgedrungen die Finger vom Tanoé-Wald lassen will, ist ein Erfolg der Naturschützer. Doch sie müssen auf der Hut sein. Denn Konzernsprecher Franck Eba sagte auch: „PALMCI hat seinen Plan noch nicht aufgegeben. Wir sind auf der Suche nach anderen Gebieten für unsere Ölpalm-Plantagen.“

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