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Regenwald Report 03/2009

Keine Tropenholzbänke in Nürnberg

Der Tropenholzeinschlag bedroht das Überleben der Afrikanischen WaldelefantenDer Tropenholzeinschlag bedroht
das Überleben der Afrikanischen
Waldelefanten (Foto: Thomas
Breuer / Wikipedia)

1988 hat die Stadt Nürnberg den Beschluss gefasst, auf Tropenhölzer zu verzichten. Grund dafür war die Rodung der Regenwälder durch die Holzindustrie. Heute, gut 20 Jahre später, rückt Nürnberg davon aus Kostengründen ab. Um Geld zu sparen sollen die 3.500 Parkbänke der Stadt mit Sapelli-Holz, afrikanischem Mahagoni, ausgestattet werden. Was hat sich geändert? Die gleichen europäischen Holzkonzerne wie damals roden auch heute noch den Regenwald am Kongo. Nun tragen diese aber ein sogenanntes „Nachhaltigkeitssiegel” des FSC. Glauben Sie daran? Für die Holzindustrie sind die Regenwälder lediglich eine billige Holzquelle, doch sie erfüllen für uns Menschen viel wichtigere Funktionen: Sie erhalten die genetische Vielfalt, schützen die Böden, regulieren Wasserhaushalt und Weltklima. Für die Pygmäen sind sie Heimat und Lebensquelle, genauso wie für die vom Aussterben bedrohten Waldelefanten, Tieflandgorillas und Schimpansen. Sie können nicht überleben, wenn ihre Futterbäume weggesägt werden.

An unserer Protestaktion im Internet haben über 12.000 BürgerInnen teilgenommen. Die Nürnberger Presse hat das Thema aufgegriffen und immer wieder berichtet. Eine öffentliche Diskussion ist zustande gekommen, die Stadt will nun das Siegel prüfen. Unbehandelte Hölzer wie Eiche aus den heimischen Wäldern halten 15 Jahre für Parkbänke. Es muss kein Holz über Tausende von Kilometern aus Afrika herangeschafft werden. Tropenholz ist und bleibt keine Lösung, gleich ob mit oder ohne „Ökosiegel“.

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