Regenwald Report 04/2012 Spendenprojekte
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
Radio für Leben und Gerechtigkeit

Argentiniens Regierung hat das Land zur Soja-Republik gemacht. Die Monokulturen verdrängen die bäuerlichen Familienbetriebe und fressen sich tief in die Urwälder hinein. Ganze Landschaften und Dörfer liegen im Sprühnebel giftiger Pestizide.
Doch der Widerstand in der Bevölkerung wächst, denn immer mehr Menschen erfahren von diesen Verbrechen – und auch von ihren Rechten. Einer der Gründe dafür ist das Radioprogramm unserer Partner Grupo de Reflexión Rural (GRR). „Horizont des Südens“ heißt das Programm, mit dem die Experten der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation ihre Hörer regelmäßig informieren. Etwa über Landraub, Gesundheitsschäden, politische Entscheidungen, Rechtshilfe.
So haben Betroffene vor dem Obersten Gericht des Landes erwirkt, dass die Herbizidsprüher einen Mindestabstand von 500 Metern zu Wohngebieten einhalten müssen. Zudem entschieden die Richter, dass nicht die Opfer die Schädlichkeit der Pestizide nachweisen müssen, sondern Regierung und Sojaproduzenten deren gesundheitliche Unbedenklichkeit.
„Inzwischen erreichen wir ein breites Publikum“, sagt der GRR-Sprecher Jorge Rulli. „Die Menschen fühlen sich auf diese Weise nicht mehr so machtlos.“
Brasilien
Indianer verteidigen ihren Wald und Fluss
Demo gegen Belo Monte –
die Menschen geben nicht auf
Sheyla Juruna sitzt auf der Terrasse eines Fischerhauses. Hinter ihr windet sich der Xingu – ein großer Amazonaszufluss. Fischerboote treiben auf dem Wasser, am Ufer spielen Kinder. Dieses Bild könnte bald Vergangenheit sein. Denn der Xingu soll aufgestaut, umgeleitet und das Flussbett auf 100 Kilometern trockengelegt werden, um mit dem Wasser Turbinen anzutreiben.
„Für die indigenen Völker am Xingu ist der Belo Monte-Damm ein Projekt des Todes. Er wird uns und die ganze Artenvielfalt von hier wegspülen. Die Umweltzerstörungen werden enorm sein“, empört sich Sheyla Juruna.
Belo Monte soll das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt werden. Bis zu 40.000 Menschen würden vertrieben und riesige Regenwaldgebiete geflutet. Sheyla Juruna arbeitet für die Bewegung „Für einen lebendigen Xingu“ (Xingu vivo para sempre). Das Netzwerk dokumentiert die Umweltauswirkungen von Belo Monte – immer wieder konnten die Aktivisten vor Gericht auch Baustopps erwirken. Bei dieser Arbeit brauchen sie Unterstützung. Wir überreichen den Spendenscheck an VertreterInnen von Xingu vivo para sempre, die Anfang 2013 nach Europa kommen.
Kamerun
Wir helfen, diesen Regenwald und seine Artenvielfalt zu retten
Im bedrohten Wald verlaufen
Wildtier-Wanderwege
Der Regenwald südlich des Korup Nationalparks in Kamerun ist nicht nur ein Hotspot der afrikanischen Artenvielfalt, er ist auch die Lebensquelle von 45.000 Menschen. Beide sollen Platz für riesige Palmölplantagen machen. Umweltorganisationen und Tropenwissenschaftler aus aller Welt unterstützen die Proteste der Einwohner. Die Regierung Kameruns soll das gigantische Palmölprojekt sofort stoppen. Rettet den Regenwald hat die lokalen Umweltschützer bei ihren Klagen, für Workshops und Aufklärungsarbeit mit Aktionen und Spenden von Anfang an unterstützt. Zwei Gerichte haben die ersten Rodungen für Ölpalm-Baumschulen bereits für illegal erklärt. Auch der Bundestag äußerte seine Bedenken: Die Palmölplantagen bedrohen die jahrelangen deutschen Entwicklungs- und Regenwaldschutzprojekte in der Region.
„Diese Wälder sind lebenswichtig für die Tierwelt, darunter hochbedrohte Arten wie Drills, Elefanten und Schimpansen“, erklärt der US-Forscher Joshua Linder. Doch die Gefahr ist nicht vorüber – noch immer will die US-Firma Herakles Farms 70.000 Hektar Urwald für Plantagen abholzen lassen und hat bereits Politiker Kameruns auf ihre Seite gezogen.
Wir geben nicht nach und wollen die Menschen weiter mit Kampagnenarbeit und Spenden unterstützen.
Regenwaldschutz verschenken
Wir unterstützen unsere Partner mit Protestaktionen, Unterschriftensammlungen und Spendengeldern. Damit sie ihren Lebensraum in Südamerika, Asien oder Afrika bewahren können. Bitte helfen Sie mit – durch eine Spende z. B. mit einer Regenwaldurkunde als Geschenk oder unter www.regenwald.org/spende
Spendenurkunde zum
Schutz der Wälder
Spendenurkunde zum
Schutz der Tiere
Spendenurkunde zum
Schutz der Menschen
Weitere Artikel dieser Ausgabe
Stück für Stück retten wir den Bergregenwald
„Dank der Spenden von Rettet den Regenwald konnten wir schon 3.000 Hektar Bergregenwald kaufen“, erklärt Silvia Quilumbango von der umweltgruppe DECOIN. „Die geschützten Gemeindewälder sind unsere Zukunft. Sie geben uns neue Arbeitsmöglichkeiten und helfen uns, die Bergbaufirmen fernzuhalten. Deshalb kämpfen wir weiter.“
Aktuelle Meldungen
Keinen Regenwald auf den Teller!
Fleisch muss heute billig sein – Supermärkte unterbieten sich gegenseitig mit Sonderangeboten. Möglich ist der Preiskampf nur durch Tierfabriken. Rinder, Schweine, Hühner und Puten werden in Rekordzeit gemästet – mit Soja-Kraftfutter aus Südamerika. Auf der Strecke bleiben dort die Menschen und ihre Natur
Monsanto: Widerstand gegen Gentechnik wächst
Der US-Konzern Monsanto überschwemmt die Welt mit seinen Gen-Pflanzen und tödlichen Herbiziden – eine Katastrophe für Bauern, Verbraucher und Umwelt. Doch immer mehr Menschen wehren sich gegen die Machenschaften des Chemiemultis