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Regenwald Report 01/2021

Für Menschen und Gorillas

Gorilla mit Jungen in Virunga Gorillas gehören zu den vier Menschenaffen-Spezies der Erde. Anders als viele Menschen sind sie Vegetarier. (© Virunga Nationalpark, DR Kongo)

Im Herzen Afrikas am Fuße der Virunga-Vulkane leben einige der nächsten Verwandten des Menschen: die Berggorillas. Umweltschützer vom Réseau CREF wehren sich gegen Pläne, die Wälder für die Erdöl-Industrie freizugeben.

Als Heimatland der Berggorillas hütet die Demokratische Republik Kongo einen unbezahlbaren Schatz. Die Arbeit von Naturschützern hat dazu beigetragen, dass die Population der bedrohten Menschenaffen wieder auf mehr als 1.000 Tiere gestiegen ist. Die Regierung in Kinshasa interessiert sich jedoch mehr für die Dollars, die das Erdöl im Boden des Virunga-Nationalparks einbringen könnte, und hat die Suche nach Erdöl im UNESCO-Welterbe-Gebiet erlaubt.

Kongos Umweltschützer wehren sich dagegen. 31 Organisationen aus der Provinz Nord-Kivu, die sich im Netzwerk Réseau CREF zusammengeschlossen haben, mobilisieren die Bevölkerung der Region. Sie wollen Druck auf die Regierung von Präsident Félix Tshisekedi aufbauen. Dem Generalsekretär von Réseau CREF, François Biloko, ist klar, dass Umweltschutz nur mit der Bevölkerung in den Dörfern gelingt. Da die Region seit Jahrzehnten vom Bürgerkrieg geprägt ist und dort zahlreiche bewaffnete und skrupellose Milizen marodieren, haben die Menschen zwar andere Sorgen als den Naturschutz, doch die Initiativen des Netzwerks fallen durchaus auf fruchtbaren Boden.

Einwohner über Gefahren aufklären

So kamen im Dorf Vitshumbi rund 300 Interessierte zusammen, als die Umweltschützer Filme über den „Fluch des Erdöls“ zeigten. Nach Einbruch der Dunkelheit hatten sie den Dorfplatz in ein Open-Air-Kino verwandelt. In verschiedenen Dokumentationen konnten die Dorfbewohner sehen, wie die Ölförderung ihre Lebensgrundlage – den Fischfang im Eduardsee und in den Flüssen – gefährdet. François Biloko und seine Mitstreiter vom Réseau CREF haben sich über die große Resonanz gefreut: In den Diskussionen zeigte sich, dass viele Menschen zuvor wenig über die Gefahr wussten und das Projekt der Regierung jetzt kritisch sehen.

Natur schützen und Armut bekämpfen – Réseau CREF verbindet diese beiden Ziele auf eindrückliche Weise. Dabei geht es auch um die Rechte der Pygmäen auf ihre Territorien, darum, die Bevölkerung stärker an den Einnahmen aus dem Tourismus im Virunga-Nationalpark zu beteiligen und Wege zu öffnen, von den Wäldern zu leben und sie gleichzeitig als ökologischen Schatz zu bewahren.

Aktiv werden! Helfen Sie mit

Das Wohlergehen der Menschenaffen und der Menschen ist eng miteinander verknüpft. Das auszutarieren macht die Arbeit unserer Partner von Réseau CREF so anspruchsvoll. Bitte unterstützen Sie ihre Arbeit mit einer Spende! Helfen Sie, den Lebensraum in Virunga zu erhalten.

Spenden über unser Formular auf der Heft-Rückseite oder online:
www.regenwald.org/rr035

 

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