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Regenwald Report 01/2023: Schatzkammer Amazonien · Brasilien

Biologisch? Nachhaltig? Fair? Die Wahrheit über Palmöl aus dem Amazonasregenwald

Luftaufnahme einer kleinen Ortschaft entlang einer schnurgeraden Piste, dahinter die in den Regenwald geschlagenen Ölpalm-Plantagen Die Wahrheit über Palmöl aus dem Amazonasregenwald (© Cicero Pedrosa Neto / Global Witness)

Die brasilianische Firma Agropalma ließ ihr Palmöl mit zehn Siegeln zertifizieren. Doch die Bevölkerung beklagt Landraub und Menschenrechtsverletzungen. Fordern Sie mit uns, Gewalt und Etikettenschwindel zu beenden.

Agropalma, der größte Palmöl-Produzent Brasiliens, gilt als Musterbetrieb der Branche. Der Konzern schmückt sich mit zehn (!) internationalen Siegeln für biologischen, nachhaltigen und fairen Ölpalmen-Anbau – auch das Bio-Label der EU ist dabei.

Doch es gibt massive Vorwürfe gegen Agropalma – darunter Klagen wegen Landraubs. Der Konzern verfügt über 39.000 Hektar zertifizierter Ölpalm-Plantagen, darunter 4.000 Hektar mit Bioanbau. Die Flächen wurden nach Firmenangaben zwischen 1982 und 2002 in den Amazonas-Regenwald des Bundesstaates Pará geschlagen. Daneben besitzt die Firma mehr als 64.000 Hektar „Schutzwald“, auf dem sie angebliche Klimaschutzprojekte und den Verkauf von Kohlenstoff-Gutschriften betreibt.

Die betroffenen Familien beklagen, dass der Konzern sich das Land unrechtmäßig angeeignet habe; frühere Waldbewohner und -bewohnerinnen seien gewaltsam vertrieben worden. Der Gerichtshof von Pará hat die Vorwürfe für große Flächen bereits bestätigt. Außerdem sollen bewaffnete Sicherheitskräfte den Menschen ihre angestammten Wegerechte und den Zugang zu ihren Fischgründen am Fluss verwehren. „Vor den Ölpalmen lebten wir glücklich, denn wir waren frei, niemand hat uns aufgehalten, sie haben unsere Rechte gestohlen, sie mit Gewalt genommen”, er-klärt Raimundo Serrão aus Tailândia. Die brasilianische Anwaltskammer registriert zudem schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und Knebelverträge auf den Plantagen.

Zu Agropalmas Kunden gehören internationale Lebensmittelkonzerne wie Danone, Ferrero, Kellogg‘s, Nestlé oder Unilever, aber auch Biohersteller wie Alnatura. Das Palmöl aus Landraub und Gewalt landet also auch auf unserem Tisch. 

Aktiv werden! Unterschreiben Sie unsere Petitionen

Rettet den Regenwald fordert, den Etikettenschwindel zu beenden!

Siegel-Vereine und Lebensmittelkonzerne müssen Agropalma die Zertifizierungen entziehen und sicherstellen, dass Palmöl nicht aus Landraub und Gewalt stammt.

Außerdem fordern wir die brasilianischen Behörden auf, die Menschenrechte der Bevölkerung zu garantieren und das geraubte Land zurückzugeben.

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition:
regenwald.org/rr079

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Blüte im Dschungel © Dr Morley Read / shutterstock.com

 

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