Fragen und Antworten zu Landraub

Ein Bagger zerstört ein afrikanisches Dorf aus Hütten

Definition: Was bedeutet Landraub?

Landraub (engl. Land grabbing) ist die teils legale, teils illegale Aneignung von Land durch Firmen oder staatliche Akteure in großflächigem Maßstab. Häufig wird fruchtbares Land von ausländischen Investoren gepachtet oder gekauft und als Agrarflächen zur Produktion von Nahrungsmitteln oder Energiepflanzen genutzt, oft für den Export. Die lokale Bevölkerung verliert in vielen Fällen ihre Lebensgrundlage, wird verdrängt oder gar vertrieben. Vor allem in Afrika ist die Zahl der Landgeschäfte in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

Von Landraub wird gesprochen:

  • wenn Investitionen gegen internationale Menschen- und Minderheitenrechte verstoßen,
  • wenn sie gegen den Willen der ansässigen Bevölkerung realisiert werden,
  • wenn sie ohne unabhängige Gutachten über die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen erfolgen,
  • wenn sie auf intransparenten Verträgen basieren, die die Bedingungen der Landpacht, der Arbeitsbedingungen und der Besteuerung nicht klar und verbindlich regeln,
  • und wenn sie nicht auf demokratischen Planungsprozessen beruhen, die eine objektive Aufsicht und eine gleichberechtigte Beteiligung aller betroffenen Akteure mit einbezieht.

Moderner Landraub muss nicht zwangsläufig mit offenem Rechtsbruch in Verbindung stehen. In vielen Fällen finden solche „Ausländischen Direktinvestitionen in die Landwirtschaft“ in einem politischen Umfeld statt, in dem Rechtsstaatlichkeit sowie die Menschenrechts- und Umweltgesetzgebung nur schwach ausgeprägt sind.

Deswegen hat sich eine internationale Koalition aus Menschenrechts- und Umweltorganisationen, Bauernvereinigungen und Wissenschaftlern auf die oben genannte Bedingungen geeinigt, die sich an „internationalen Leitlinien gegen Land Grabbing“ der UN orientieren und diese weiterentwickeln.

Ist Landraub ein neues Phänomen?

Nein. Landraub ist ein historisches Phänomen und unmittelbar mit der Kolonialgeschichte verbunden. Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen historischem und modernem Landraub. Während sich früher die kolonialen Eliten riesige Ländereien aneigneten und die Bevölkerung zur Arbeit auf den Baumwoll- oder Zuckerrohrfeldern zwangen, unterscheidet sich der aktuelle Wettlauf um Anbauflächen in verschiedenen Punkten. Zum einen sind wesentlich mehr Institutionen am Landraub beteiligt als zu Kolonialzeiten und zum anderen sind die Investitionen in Ackerflächen in die undurchsichtigen Strukturen des internationalen Finanzsystems eingebunden. Die modernen Großgrundbesitzer trifft man nur noch selten auf ihren Ländereien an. Heutzutage sitzen sie in den Glaspalästen der internationalen Finanz- und Agrarindustrie. Gleich geblieben ist, dass vor allem die lokale Bevölkerung und die Natur unter den Folgen des Landraubs leiden müssen.

Was hat den neuen Hunger nach Land ausgelöst?

Den modernen Landraub lösten hauptsächlich drei Faktoren aus. Die staatliche Förderung von Agrotreibstoffen in den USA und Europa, ein erheblicher Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln etwa während der Weltwirtschaftskrise 2007 sowie der weltweit zunehmende Fleischkonsum.

Vor allem die staatlichen Subventionen für die Produktion von Agrosprit in den USA und der EU förderten den neuen Landraub. Die gesetzlich festgelegten Beimischungsquoten sind nicht mit dem Anbau heimischer Energiepflanzen zu decken und müssen daher mit großen Mengen importierten Agrotreibstoffen aus Zuckerrohr und Palmöl ergänzt werden. Das führte zu einer Umstrukturierung der Landwirtschaft. Anstatt mit Lebensmitteln werden die Flächen nun zunehmend mit Energiepflanzen kultiviert. Das führt zu einem Preisanstieg bei Lebensmitteln und Böden.

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 heizte den Landraub weiter an. Nach dem Zusammenbruch der Finanzmärkte sind Hedgefonds und andere Großspekulanten auf die Agrarrohstoffbörse (Chicago, Commodity Stock Exchange) umgestiegen. Dadurch schossen die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais und Weizen weiter in die Höhe und stiegen innerhalb eines Jahres um mehr als das Doppelte. Da es noch profitabler ist in die Produktionsmittel als nur in die Produkte selbst zu investieren, entwickelte sich neben den Nahrungsmitteln auch fruchtbares Ackerland zu einer begehrten Investition.

Ein weiterer Faktor der Landraub begünstigt, ist der weltweite Anstieg des Fleischkonsums und somit der größere Bedarf nach Weideflächen und Ackerland zum Anbau von Futtermitteln.

Wo findet Landraub statt?

Der in Singapur ansässige Konzern Wilmar pflanzt auf über 200.000 Hektar Palmöl-Plantagen in Indonesien. In Brasilien und Argentinien züchten die us-amerikanischen Konzerne Monsanto und Cargill auf riesigen Flächen Soja-Monokulturen. Und in Kongo-Brazzaville baut die italienische Ölfirma ENI 70.000 Hektar Ölpalmen mitten in den Regenwald.

Der große Landraub findet vor allem in den Ländern des globalen Südens statt und die seit dem Jahr 2000 registrierten Landgeschäfte betreffen weltweit aktuell über 203 Millionen Hektar. Das ist mehr Land als die gesamte landwirtschaftlich nutzbare Fläche Europas. Im Fokus der Agrarinvestitionen steht hauptsächlich Afrika. Dort konzentrieren sich 60 Prozent der weltweiten Großinvestitionen in die industrielle Landwirtschaft. Eine Fläche viermal größer als Deutschland.

Asien steht als Ziel des Landraubs an zweiter Stelle. Allerdings sind diese Flächen nicht gleichmäßig über den Kontinent verteilt, sondern konzentrieren sich in bestimmten Ländern. In Indonesien stehen beispielsweise auf neun Millionen Hektar riesige Palmöl-Plantagen – dort wo vorher Regenwald war.

Großinvestitionen in landwirtschaftlich nutzbare Flächen bedecken auch in Lateinamerika Millionen von Hektar. Vor allem die riesigen Soja-Monokulturen in Brasilien, Argentinien und Paraguay vernarben die Naturlandschaften. 

Wer raubt das Land?

Nach Angaben der Weltbank kommt der größte Teil der Investoren aus den Bereichen Investmentfonds und Industrieunternehmen. Zusammen übernehmen sie 60 Prozent aller weltweiten Landgeschäfte. Beide Geschäftszweige sind in ihrer herkömmlichen Struktur nicht auf Landwirtschaft spezialisiert. Aber die erwarteten hohen Renditen veranlassen immer mehr fachfremde Finanziers in die industrielle Landwirtschaft zu investieren - mit dramatischen Folgen für Mensch und Umwelt.

An dritter Stelle der Landräuber folgen die großen weltweit agierenden Agrarunternehmen, die mit 17 Prozent am globalen Landraub beteiligt sind. Ein großer Teil des globalen Agrobuisness wird von wenigen Firmen kontrolliert. Zu diesen gehören Cargill, ADM, Bunge und die Dreyfus-Group. Andere mächtige Konzerne im Agrarsektor sind Saatgut- und Pestizidhersteller wie Monsanto, Syngenta, Bayer und BASF. In Argentinien beherrscht das Agrarkartell aus wenigen großen Konzernen 85 Prozent der Sojabranche. Typisch für die industrielle Landwirtschaft der Agrar- und Saatgutkonzerne sind riesige Monokulturen sowie der exzessive Einsatz von Chemikalien und genetisch modifiziertem Saatgut.

Neben den Investmentfonds, Industrie- und Agrarunternehmen sind auch staatliche Konzerne am Landraub beteiligt. So pachteten indische und saudische Staatsfirmen hunderttausende Hektar Ackerland – vor allem in Äthiopien. Das führte zu der absurden Situation, dass in der Hungerkrise Mitte 2011 in Ostafrika tausende Menschen verhungerten, während in hochmodernen Gewächshäusern im äthiopischen Rift Valley Tonnen an Blumen, Obst und Gemüse für den Export geerntet wurden.

Wer fördert den globalen Landraub?

Der globale Landraub wird durch die Politik der Industrienationen, der internationalen Finanzinstitutionen sowie durch große Banken, Hedge Fonds und Versicherungsgesellschaften gefördert. 

Mitte 2008 veröffentlichte der britische "Guardian" einen Geheimbericht der Weltbank. Die Studie belegt, dass die Agrosprit-Politik der USA und der EU für die explodierenden Weltmarktpreise bei Nahrungsmitteln und den damit verbundenen Anstieg des weltweiten Hungers verantwortlich ist. Die Förderung der Agrosprit-Produktion führte zu drei gravierenden Folgen in der Landwirtschaft. In den USA landen ein Drittel der Weizenproduktion und in Europa die Hälfte der Ölfrüchte nun im Tank anstatt auf dem Teller. Diese Politik animierte viele Farmer einen großen Teil ihres Landes nur für die Produktion von Energiepflanzen zu verwenden. Mit dem direkten Ergebnis, dass Spekulationen um Ernteerträge und damit auch die Nahrungsmittelpreise stiegen. Der Preisanstieg bei landwirtschaftlichen Gütern veranlasste Unternehmen und Investoren dazu, in anderen Ländern billige Ackerflächen aufzukaufen bzw. zu pachten, um dort Energiepflanzen für den Export anzubauen. 

Die Politik der industriellen Landwirtschaft wird vor allem durch die großen globalen Institutionen wie Weltbank, Weltwährungsfonds (IWF), Welthandelsorganisation (WTO) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) gefördert. Zwar veröffentlichte die Weltbank 2010 sieben Grundsätze für verantwortungsvolles Agrarinvestment, aber diese folgen weiterhin wirtschaftsliberalen Grundsätzen. Diese "Prinzipien" sollen die Regeln für Investitionen in die Landwirtschaft nicht ändern. Anstatt die Rechte der Bevölkerung zu stärken, setzen diese Institutionen weiterhin auf die "Selbstregulierungskräfte des Marktes". Diese Politik der internationalen Finanzinstitutionen wurde bereits 2008 im Weltagrarbericht von 500 Wissenschaftlern aus 86 Ländern für gescheitert erklärt. Sie fordern stattdessen eine Abkehr von der industriellen und eine Förderung der naturnahen kleinbäuerlichen Landwirtschaft.

Beim Ausverkauf der natürlichen Ressourcen auf Kosten der Umwelt und der Menschenrechte spielen private Finanzinstitute eine große Rolle. Ob Agrarfonds von Großbanken, Versicherungsgesellschaften, Hedge - oder Pensionsfonds - sie alle wollen am modernen Landraub mitverdienen. Der RCM Global Agricultural Trends, ein Fonds der Versicherungsgesellschaft Allianz, investiert zum Beispiel in den weltgrößten Palmölproduzenten Wilmar. Dieser Konzern fällt immer wieder durch Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Indonesien auf.

Wofür wird Land geraubt?

Nach Angaben der International Land Coalition werden auf 40 Prozent der von Landraub betroffenen Flächen Energiepflanzen zur Produktion von Agrotreibstoffen angebaut. Dabei stellten Wissenschaftler längst fest, dass die Klimabilanz von Agrotreibstoffen in den meisten Fällen nicht besser ist, als bei fossilen Energieträgern. Pflanzentreibstoffe aus Palm-, Soja- und Rapsöl sind ebenso umweltschädlich wie herkömmlicher Diesel.

Vor allem die Landwirtschaft Afrikas wird wegen des Agrosprit-Booms in den USA und Europa großflächig umstrukturiert. Obwohl in Afrika kaum Fahrzeuge mit Agrotreibstoffen fahren, stehen auf dem Kontinent knapp 19 Millionen Hektar Energiepflanzen. Insgesamt betrifft der Agrosprit-Sektor 66 Prozent aller aktueller Großinvestionen in die afrikanische Landwirtschaft. Im Vergleich dazu gehen gerade einmal 15 Prozent der Investitionen in den Anbau von Nahrungsmitteln. 

In Lateinamerika steht mit 27 Prozent aller Investitionen der Anbau von Nahrungsmitteln an erster Stelle. Den Großteil davon machen riesige Soja-Monokulturen aus. Dieses Soja wird zu 97 Prozent als Kraftfutter verwendet und ernährt hauptsächlich die Massentierhaltung in Europa und den USA. Um Deutschlands Soja-Importe zu decken, werden in Südamerika 2,6 Millionen Hektar Ackerfläche benötigt. Ein Gebiet größer als Mecklenburg Vorpommern.

Neben Energiepflanzen und dem Anbau von Nahrungs- bzw. Futterpflanzen stellt die Forstindustrie den drittgrößten Investitionszweck bei Landgeschäften. Die Holzplantagen belegen enorme Landflächen, auf denen vorher Naturwälder oder andere wichtige Ökosysteme standen. Es handelt sich meist um riesige industrielle Monokulturen mit exotischen Hölzern wie Eukalyptus, Kiefer und Teak. Die Plantagen liefern zwar große Mengen billigen gleichförmigen Holzes für die Industrie, erfüllen aber keinerlei ökologische und soziale Funktionen. Sie werden deswegen auch als "grüne Wüsten" bezeichnet.

Welche Auswirkungen hat der Landraub auf die Natur?

Wissenschaftler deckten die Lügen der Landräuber auf. Die Investoren behaupten meist, dass Monokulturen nur auf nicht genutztem oder "degradiertem" Land angebaut würden und dadurch keine Umweltschäden verursachen.

Mit Hilfe von Satellitenbildern haben Wissenschaftler das Gegenteil festgestellt. Ihre Ergebnisse zeigen, dass fruchtbares Ackerland und Waldgebiete am meisten von Landraub betroffen sind. Ein Drittel der Landgeschäfte wirken sich negativ auf Naturwälder aus und richten somit erhebliche Umweltschäden an. Für die Monokulturen wird der Wald abgeholzt, somit CO2 freigesetzt und die Artenvielfalt zerstört. Für die Investoren lohnt es sich allerdings doppelt. Sie verdienen erst mit dem Verkauf des Holzes und später mit dem Anbau von Ölpalmen, Soja oder Zuckerrohr.

Die Monokulturen der industriellen Landwirtschaft schaden Mensch und Umwelt. Der einseitige Anbau und die wenigen Fruchtfolgen verändern das ökologische Gleichgewicht der Böden. Zudem sind Monokulturen sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Damit sich die Erosion des Bodens und der Schädlingsbefall nicht negativ auf den Ernteertrag auswirken, müssen Monokulturen intensiv sowohl mit Kunstdünger als auch mit Pflanzenschutzmitteln besprüht werden. Diese Chemikalien vergiften langfristig die Böden, das Grundwasser, die Naturpflanzen in der Umgebung und die ansässige Bevölkerung.

Eine weitere negative Entwicklung in der industriellen Landwirtschaft ist die zunehmende Ausbreitung der Gentechnologie, der so genannten GVOs (genetisch veränderte Organismen). Das angeblich ertragssteigernde, genetisch veränderte Saatgut richtet bereits erhebliche Umweltschäden an und birgt immense Risiken, wenn es weiter verbreitet wird. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Themenseite "Massentierhaltung und Soja".

Ein weiterer Aspekt der oft zu wenig Beachtung findet, sind die negativen Auswirkungen des Landraubs auf die regionalen Wasserressourcen. Die industrielle Landwirtschaft ist für 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich. Um den Ertrag der Monokulturen zu garantieren, müssen die Plantagen in großem Stil künstlich bewässert werden - vor allem in Trockenperioden. Die intensive Bewässerung wirkt sich auf den regionalen Wasserhaushalt aus und der ansässigen Bevölkerung steht weniger Wasser für die eigene Landwirtschaft und Ernährung zur Verfügung.

Welche Auswirkungen hat der Landraub auf die Menschen?

Landraub führt zu Hunger, Armut und Gewalt. Nahezu die Hälfte der Landdeals betreffen fruchtbares Ackerland. Land, auf dem der Nahrungsmittelanbau für die lokale Bevölkerung durch den exportorientierten Anbau von Monokulturen verdrängt wird. Die Menschen verlieren ihre Ernährungssicherheit. Ihre traditionelle kleinbäuerliche Landwirtschaft, die sich in der Regel durch eine hohe Biodiversität und bodenschonende Techniken auszeichnet, wird durch riesige industrielle Großfarmen verdrängt. Die meisten Bauern verlieren im Zuge der neuen Landnahme alle ihre Lebensgrundlagen. Die Folge sind Armut und Hunger.

Das Argument, dass die Investitionen durch Steuereinnahmen der Gesamtgesellschaft zu Gute kommen, trifft in den wenigsten Fällen zu. Die riesigen hochtechnisierten Plantagen bieten wenige und oft schlecht bezahlte Arbeitsplätze. Pachtgebühren und Steuerabgaben für die Investoren sind über undurchsichtige Verträge auf so geringem Niveau festgelegt, dass die Volkswirschaften der Zielländer kaum davon profitieren.

Aufgrund der vielen negativen Folgen des Landraubs regt sich bei der von Großinvestitionen betroffen Bevölkerung immer mehr Widerstand. Staat und Unternehmen versuchen immer wieder Proteste der lokalen Bevölkerung gegen den Landraub mit Gewalt zu ersticken. Mit dem Anstieg der globalen Landgeschäfte steigt auch die Anzahl der sozialen Konflikte.

Gibt es Landraub nur im Zusammenhang mit der industriellen Landwirtschaft?

Nein. Landraub steht auch in Zusammenhang mit anderen großen Wirtschaftsprojekten. In Lateinamerika sind Bergbauprojekte für 23 Prozent der Landvertreibungen verantwortlich. Für die Förderung von Erdöl und -gas verlieren indigene Gruppen in Ecuador und Peru ihr angestammtes Land auf dem sie seit Jahrtausenden leben. Für riesige Staudammprojekte werden in Brasilien zehntausende Menschen gegen ihren Willen umgesiedelt. 

Welche Maßnahmen müssen gegen Landraub ergriffen werden?

Die staatliche Förderung von sogenannten "Biotreibstoffen" muss eingestellt werden

Um Hunger, Armut und Umweltzerstörung einzudämmen, muss die einseitige globale Förderung der industriellen Landwirtschaft beendet werden. 70 Prozent der Weltbevölkerung werden von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft ernährt. Daher braucht es lokale und nicht globale Strategien zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion. Verbesserte Anbaumethoden, meist einfache Technologien, geeignetes Saatgut und agroökologisches Wissen für Kleinbauern ist das beste Rezept, um Menschen zu ernähren und die Umwelt zu schützen.

Des Weiteren müssen die Rechte der Kleinbauern und indigenen Gruppen gestärkt werden. Nicht nur auf dem Papier, sondern durch konkrete Maßnahmen. Die absolute Anerkennung von traditionellen Landrechten, die Vergabe von Landtiteln sowie das verbindliche Mitspracherecht der lokalen Bevölkerung bei Wirtschaftsprojekten müssen national und international rechtlich verankert und einklagbar sein.

Zum Schutz von Primär- und Sekundärwäldern, anderen sensiblen Ökosystemen sowie der Artenvielfalt braucht es international verbindliche Statuten, die Eingriffe in solche Naturzonen verbieten und bei Missachtung konsequente sowie empfindliche Strafen vorsehen.

Was kann ich gegen Landraub unternehmen?

Jeder kann gegen Landraub aktiv werden. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Bank, Ihrer Versicherung oder wenn Sie anderswo ihr Geld anlegen, wie dieses investiert wird. Vermeiden Sie Geldanlagen in Agrar- oder Rohstofffonds.

Unterstützen Sie Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen bei deren Arbeit. Sie können sich an Petitionen beteiligen oder die Arbeit mit einer Spende fördern. Und klären Sie in Ihrer persönlichen Umgebung über das Phänomen Landraub auf.  

 

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Aktuelle Petition zum Thema

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Mitglieder von RIAO-RDC mit Einwohnern der Gemeinde Bongemba / Yahuma Die Einwohner von mehr als 100 Dörfern sind von den Palmölplantagen der Firma PHC betroffen (© RIAO-RDC)

143.212 Teilnehmer

Beendet die Gewalt für Palmöl

Die Bevölkerung nahe der Palmöl-Plantagen der Firma PHC leidet unter schrecklicher Gewalt. Immer wieder werden Personen festgenommen und dabei schwer misshandelt. Es gab bereits mehrere Todesfälle. Wir fordern ein Ende der Gewalt.

Mehr Informationen

An: Behörden der Demokratischen Republik Kongo

„Wir fordern die Freilassung unschuldiger Dorfbewohner und ein Ende von Kriminalisierung und Gewalt. Die Betroffenen müssen zu ihrem Recht kommen.“

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