
Umweltschützer: Suche nach Öl sofort verbieten
Die Regierung von Kongo-Brazzaville will im Nationalpark Conkouati-Douli Öl-Konzessionen vergeben und Bergbau erlauben. Nationale und internationale Umweltschutzorganisationen – darunter Rettet den Regenwald - fordern den Stopp der Vergabe: Conkouati-Douli nicht der Öl-Industrie opfern!
Am 18. April hat der Ministerrats in Brazzaville die Erlaubnis für die Expansion des Erdöl- und Gas-Sektors erteilt. Die sogenannte Niambi-Genehmigung würde es der Firma ORIENTAL Energy ermöglichen, in einem Gebiet nach Öl zu suchen, das fast 1.300 Quadratkilometern misst und zum Großteil in der Kernschutzzone des Parks liegt.
Nationale und Internationale Umweltschutzorganisationen, darunter Rettet den Regenwald, fordern ein sofortiges Verbot von Öl- und Bergbauaktivitäten im Conkouati-Douli-Nationalpark.
Die Vergabe von Konzessionen verstößt der Deklaration zufolge gegen kongolesische Gesetze zum Schutz des Parks. Gemäß Artikel 6 des Dekrets 99-13 sind jegliche Bergbau- oder Ölaktivitäten in den vollständig geschützten Zonen des Parks streng verboten. Der größte Teil der Niambi-Genehmigung fällt in diese verbotenen Gebiete. Dort leben seltene und gefährdete Arten wie Flachlandgorillas, Karettschildkröten und Atlantische Buckeldelfine.
Lebensraum von Flachlandgorillas betroffen
Zudem sind die Rechte und der Lebensunterhalt indigener Völker und lokaler Gemeinschaften, die von den Wäldern und Meeresökosystemen des Gebiets abhängig sind, bedroht. Im Conkouati-Douli-Nationalpark sind etwa 7.000 Menschen daheim.
In der Deklaration fordern die Naturschützer und Indigenenorganisationen den Präsidenten der Republik Kongo auf, das Dekret nicht zu unterzeichnen. Zudem solle Denis Sassou Nguesso alle zuvor erteilten Genehmigungen für Öl und Bergbau im Park und den umliegenden Gebieten aufheben.
Außerdem fordern die Organisationen die internationalen Partner der Regierung auf, die finanzielle Unterstützung des Naturschutzes vom Schutz dieser Gebiete und der Rechte der Waldvölker abhängig zu machen.
Der Plan der Regierung wirft Zweifel auf, ob sie die Verpflichtung, bis 2030 30 Prozent des Landes und der Meere zu schützen, das Gesetz für indigene Völker aus dem Jahr 2011 und internationale Verpflichtungen zum Schutz der Menschenrechte einhält.
Öl-Gefahr auch in der Demokratischen Republik Kongo
Nicht nur die Regierung in Brazzaville betreibt einen Angriff auf die Wälder des Kongo-Beckens, sondern auch die Regierung im benachbarten Kinshasa. Sie hat vor kurzem 52 Ölblöcke in sensiblen Gebieten vergeben hat, darunter im riesigen Moorgebiet der Cuvette Centrale. 2022 hatte sie – bislang vergeblich – versucht, 27 Ölkonzessionen im ganzen Land zu versteigern. Dagegen haben wir mit Partnerorganisationen die Petition „Die Regenwälder des Kongo nicht der Ölindustrie opfern“ gestartet.
Bitte unterschreiben Sie, falls Sie es noch nicht getan haben.
Conkouati-Douli-Nationalpark.Hier finden Sie die Deklaration auf Französisch.

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