
Beendete Petition
Cargill und Burger King zerstören Wälder im Gran Chaco
Fleischkonsum ist verantwortlich dafür, dass der Lebensraum von Jaguar und Affe zerstört wird. Rinder für „Whopper“ von Burger King werden mit Soja gefüttert, das aus Entwaldung stammen kann. Einer der wichtigsten Lieferanten ist der Konzern Cargill. Fordern Sie von Burger King einen Verzicht auf Rohstoffe, für die Natur zerstört wurde.
News und UpdatesAn: CEO Daniel Schwartz und das Management von Burger King
„Burger Kings Lieferanten roden für Äcker und Weiden in Südamerika Wälder. Kaufen Sie keine Rohstoffe aus Naturzerstörung. Fördern Sie fleischfrei!“Faultiere klettern durch die Bäume, Jaguare schleichen durch den Wald, Affen toben in den Bäumen – Südamerikas Wälder und Savannen quellen über vor Leben. Doch Fast-Food-Ketten wie Burger King riskieren die Vernichtung dieser vielfältigen Lebensräume.
„Südamerikas Wälder sind „Ground Zero“ der Entwaldung für die Produktion von Rindfleisch“, warnen die Wissenschaftler der „Union of Concerned Scientists“.Sie belegen, wie wenig sich Lebensmittelkonzerne um die Natur scheren. In einer Bewertung, wie umweltverträglich die Rindfleischproduktion von zahlreichen Firmen ist, bekam Burger King null von hundert möglichen Punkten.
Burger King kauft sein Fleisch offenbar von Zuchtbetrieben, die an ihre Masttiere Soja verfüttern, für dessen Anbau in Südamerika Wälder und Savannen gerodet wurden. Das zeigen Satellitenbilder und Recherchen der Organisation Mighty Earth in Brasilien und Bolivien. Der Konzern nimmt es hin, dass der Lieferant Cargill - als das "schlimmste Unternehmen der Welt" gebrandmarkt - bis zum Jahr 2030 Soja aus Waldvernichtung liefert. 11 weitere Jahre, in denen Bulldozer den Lebensraum von Faultier, Jaguar und Affen zerstören.
In Deutschland stammt das Rindfleisch für die „Whopper“ nach Firmenangaben zwar zu 100 Prozent aus dem Inland und Österreich. Burger King weigert sich, detaillierte Fragen etwa zur Herkunft des Viehfutters zu beantworten. Global betrachtet, ist Burger Kings Einkaufspolitik verheerend für die Natur.
Bitte fordern Sie von Burger King, umgehend keine Rohstoffe aus Naturzerstörung zu beziehen.
Stellvertretend für die Fast-Food-Branche greifen wir Burger King an – wobei andere Unternehmen ähnlich wenig Rücksicht auf Wälder und Tiere nehmen. Regenwälder und Millionen Tiere würden übrigens am meisten profitieren, wenn sich immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan ernähren.
Burger King ist die zweitgrößte Fast-Food-Kette der Welt. In über 100 Ländern ist der Konzern mit 15.000 Restaurants vertreten.
Burger Kings Mutterunternehmen Restaurant Brands International gehört dem Konzern 3G Capital. 3G Capital kontrolliert damit die Kaffee-Kette Tim Horton’s und zudem Kraft, Heinz, InBev und Anheuser-Busch.
Zwei der wichtigsten Zulieferer von Burger King sind die Agrarriesen Cargill und Bunge.
Nach Angaben von Burger King stammen in Deutschland 80 Prozent des Rindfleisches aus dem Inland, die übrigen 20 Prozent aus Österreich. Detaillierte Fragen dazu, ob die Tiere mit Futtermitteln von Cargill und Bunge gemästet werden, ließ Burger King unbeantwortet.
In Brasiliens Cerrado wurden 2015 in Regionen, wo Bunge arbeitet, 50.000 Hektar Wald vernichtet, zwischen 2011 und 2015 waren es 567.562 Hektar. Dort, wo Cargill aktiv ist, wurden innerhalb dieser 5 Jahre 130.000 Hektar entwaldet.
Ein Soja-Moratorium für den brasilianischen Teil Amazoniens wird oft als vorbildlich gepriesen, Waldvernichtung zu stoppen. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich das Moratorium jedoch als geschickte PR und Greenwashing. Nach dem Inkrafttreten ging zwar die Entwaldung im Regenwald zurück - explodierte jedoch im Cerrado.
Reaktion von Burger King
Auf detaillierte Fragen von Rettet den Regenwald antwortete Burger King Deutschland mit allgemeinen Hinweisen auf Zertifikate. Der Schlüsselsatz für uns: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine weiteren detaillierten Aufschlüsselungen oder Informationen geben können."
Medienecho
Medien berichten weltweit über Burger Kings Verantwortung für Regenwaldvernichtung. Hier finden Sie eine Linksammlung.
Europa
http://www.klimaretter.info/ernaehrung/nachricht/22774-harte-vorwuerfe-an-burger-king
https://www.theguardian.com/environment/2017/mar/01/burger-king-animal-feed-sourced-from-deforested-lands-in-brazil-and-bolivia
http://www.edie.net/news/7/Burger-King-linked-to-alleged-South-American-deforestation-practices/
http://www.zmescience.com/medicine/nutrition-medicine/burger-animal-feed-comes-unethical-sources-deforested-lands-bolivia-brazil/
http://www.pieuvre.ca/2017/03/02/burger-king-achete-des-farines-animales-dans-danciennes-forets-tropicales/
http://www.huffingtonpost.de/2017/03/10/burger-king-regenwald-soja_n_15186342.html
Brasilien
http://epoca.globo.com/ciencia-e-meio-ambiente/blog-do-planeta/noticia/2017/03/ong-americana-diz-que-fornecedores-do-burger-king-estao-ligados-ao-desmatamento.html
http://www.jb.com.br/ciencia-e-tecnologia/noticias/2017/03/02/the-guardian-burger-king-utiliza-racao-animal-produzida-em-terras-desmatadas-do-brasil-e-bolivia/?from_rss=None
Bolivien
http://www.paginasiete.bo/nacional/2017/3/2/investigacion-periodistica-devela-deforestacion-bolivia-para-proveer-soya-burguer-king-129162.html
http://www.ecoticias.com/eco-america/133191/deforestacion-Amazonia-regresa-con-fuerza
http://www.fmbolivia.com.bo/bolivia-deforestar%C3%A1-5-millones-de-hect%C3%A1reas-en-siguiente-d%C3%A9cada
http://www.la-razon.com/economia/Soya-Burger_King-multinacional-Bolivia-Brasil_0_2666133373.html
http://paginasiete.bo/economia/2017/3/3/acusan-burger-king-contribuir-deforestacion-129233.html
http://www.fmbolivia.net/noticia83784-acusan-a-burger-king-de-contribuir-a-deforestacin.html
Lateinamerika
http://www.telesurtv.net/english/news/Burger-King-Deforests-Lands-in-Brazil-Bolivia-for-Cattle-Feed-20170301-0032.html
http://www.sinembargo.mx/01-03-2017/3163286
USA
http://www.triplepundit.com/2017/03/burger-king-accused-causing-deforestation-across-latin-america/
http://www.mygreenpod.com/articles/ultimate-mystery-meat/
http://www.woodworkingnetwork.com/news/woodworking-industry-news/rainforest-being-burned-farming-faster-pace
http://vegnews.com/articles/page.do?pageId=9121&catId=1
https://www.plantbasednews.org/post/breaking-burger-kings-damning-environmental-impact-exposed
http://www.onegreenplanet.org/news/burger-kings-connection-to-deforestation-in-latin-america/
http://www.feednavigator.com/Regulation/Bunge-and-Cargill-are-not-living-up-to-their-commitments-to-protect-forests-claims-Mighty-Earth-soy-investigation
Sonstige
http://www.freemalaysiatoday.com/category/world/2017/03/02/burger-king-linked-to-deforestation-in-latin-america-says-report/
http://www.themarshalltown.com/satellite-mapping-tool-developed-to-check-deforestation-in-america/24393
http://index.hu/gazdasag/2017/03/02/leleplezo_dronfelvetelek_a_burger_kingrol_erdoirtassal_keszul_a_hamburger/
An: CEO Daniel Schwartz und das Management von Burger King
Sehr geehrter Daniel Schwartz,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Wälder und Savannen der Tropen bieten einer unglaublichen Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten wie Faultier, Jaguar und Affe einen Lebensraum. Burger King gefährdet diesen Lebensraum durch den Einkauf von Rindfleisch von Lieferanten, die für ihre Äcker und Weiden Regenwald zerstören.
Die Supply Chain von Cargill, einer der wichtigsten Lieferanten von Burger King, reicht tief in tropische und subtropische Wälder wie dem Cerrado. Cargill hat zwar zugesagt, zukünftig keine Rohstoffe von Zulieferern zu kaufen, die Wälder zerstören. Die Zusage ist jedoch völlig untauglich: Cargill will sie erst 2030 umsetzen.
Das bedeutet: 13 weitere Jahre, in denen Bulldozer den Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten zerstören. Wir können nicht so lange warten!
Bitte beziehen Sie umgehend keine Rohstoffe aus Naturzerstörung.
Mit freundlichen Grüßen
Die Ausgangslage – Hunger auf Fleisch
Derzeit beträgt statistisch gesehen der Verbrauch von Fleisch in Deutschland etwa 53 kg pro Person und Jahr, in der Schweiz rund 51 kg und in Österreich fast 87 kg. (Stand 2023). Damit verzehrt jeder im Laufe seines Lebens Hunderte Hühner, Dutzende Puten und Schweine und mehrere Rinder. Allein in Deutschland wurden 2023 rund 660 Millionen Hühner, 52 Millionen Schweine, 33 Millionen Puten und 3 Millionen Rinder geschlachtet.
Zur Aufzucht und Mästung der Tiere werden weltweit große Mengen Futter benötigt. Etwa die Hälfte der globalen landwirtschaftlichen Flächen sind Viehweiden, hauptsächlich für Rinder. In Südamerika werden dafür der Amazonas-Regenwald und andere Ökosysteme abgeholzt. Dort bedecken Viehweiden schon etwa 400 Mio. Hektar Land, das entspricht fast der Fläche der gesamten Europäischen Union. Allein in Brasilien sind es etwa 175 Mio. ha, in Argentinien 140 Mio. ha, in Bolivien 22 Mio. ha, in Paraguay 15 Mio. ha und in Uruguay 13 Mio. ha.
Weiterhin werden auf einem Drittel der weltweiten Ackerfläche Futtermittel angebaut. Statt Menschen zu ernähren, landet so jedes Jahr ein großer Teil der weltweiten Soja-, Mais-, Weizen- und Gerstenernte in Tiermägen zur Produktion von Fleisch, Eiern und Molkereiprodukten. Das Kraftfutter für Schweine und Geflügel in Deutschland besteht zu mehr als 30 Prozent aus Soja-Schrot.
Die Auswirkungen – Regenwaldrodungen, Monokulturen, Klimawandel
Deutschland und die EU beziehen einen großen Teil des Soja- und Maisfutters aus Südamerika. Wo einst tropische Wälder und weite Savannen das Landschaftsbild prägten, erstrecken sich nun endlose industrielle Monokulturen: Bei Soja sind es in Brasilien fast 50 Millionen Hektar, in Argentinien 17,5 Mio. ha, in Paraguay 3,3 Mio. ha, in Bolivien 1,5 Mio. ha und in Uruguay 1 Mio. ha. Zusammen sind das zirka 73 Mio. ha Soja-Monokulturen, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland.
Besonders betroffen sind davon die tropischen Savannen des Cerrado in Brasilien und die Trockenwälder des Chaco in Bolivien und Paraguay. Die ständig wachsenden Soja-Monokulturen verdrängen auch die dort lebenden Menschen, zumeist Kleinbauern und indigene Völker. Die Soja-Industrie zerstört die Lebensgrundlagen und vertreibt die Menschen.
Wer bleibt, wird oft krank: Dreiviertel der in Lateinamerika angebauten Sojapflanzen ist genetischer veränderter Soja (GV-Soja) von Konzernen wie BASF, Bayer, Corteva (vormals DuPont) und Syngenta. Diese verdienen nicht nur mit dem GV-Saatgut, sondern auch mit dem Cocktail von toxischen Pestiziden, mit denen die GV-Pflanzen besprüht werden. Sehr oft erfolgt das aus der Luft mit Sprüh-Drohnen und Sprüh-Flugzeugen, die oft ganze Landschaften, Wälder, Flüsse, Dörfer und die dort lebenden Menschen in Giftnebel hüllen.
Die am häufigsten verwendeten Spritzmittel sind glyphosathaltige Herbizide, beispielsweise Roundup von Bayer-Monsanto. Das Gift steht im Verdacht, beim Menschen zu Tumoren und Erbgutschäden zu führen. Für die Umwelt ist Glyphosat in jedem Fall hochgiftig. Die Sprüheinsätze vernichten die Artenvielfalt, vergiften die Böden, die Gewässer (einschließlich das Trinkwasser) und die Luft.
Die Auswirkungen auf das Klima sind verheerend: Die Rodungen natürlicher Ökosysteme wie der Regenwälder setzen riesige Mengen CO2 frei, das die globale Klimaerwärmung vorantreibt. Aus dem Verdauungstrakt der Rinder entweichen große Mengen Methan, auf den zur Produktion von Viehfutter genutzten Äckern ausgebrachter Mineraldünger setzt Lachgas frei. Beide Gase sind noch wesentlich klimaschädlicher als CO2. Etwa 15 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen stammen aus der Viehhaltung.
Die Lösung – Pflanzliche Kost
Die Zukunft der Regenwälder entscheidet sich auch auf unseren Tellern: Die tierischen Produkte auf unserem Speiseplan haben einen Anteil von 72 Prozent an den ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen. Verglichen mit nicht-tierischen Lebensmitteln wird für ihre Herstellung ein Vielfaches an Fläche benötigt.
Diese Tipps helfen, Menschen, Tiere, Natur und Klima zu schützen:
- Mehr Pflanzen, mehr Power – die Vielfalt leckerer und nahrhafter pflanzlicher Lebensmittel ist riesengroß.
- Aber bitte mit Soja: Nur circa zwei Prozent der globalen Sojaernte wird zu Tofuschnitzeln, Sojajoghurt und ähnlichen Produkten verarbeitet. Hierfür muss kein Regenwald gerodet werden – geerntet wird meist auf europäischen Äckern.
- Soweit wie möglich auf Fleisch verzichten und in jedem Fall Produkte aus Massentierhaltung meiden, da unter den industriellen Haltungsbedingungen die Tiere sehr leiden.
- Fleisch mit dem Siegel der Bio-Anbauverbände Demeter und Bioland wird ohne importiertes Sojafutter produziert und soll wesentlich bessere Haltungsbedingungen der Tiere garantieren.
- Sogenannten Tierwohllabeln misstrauen, denn sie bringen in der Praxis wenig bis keine Verbesserungen für die Tiere, auch weil es an permanenten und unabhängigen Kontrollen mangelt.
- Lebensmittelverschwendung stoppen: Pro Jahr landet in Deutschland das Fleisch von 53 Millionen Tieren im Müll. Kaufen oder bestellen Sie nur soviel, wie sie essen können. Das schont nicht nur die Umwelt und vermeidet das Leid von Tieren, es hilft auch dem Geldbeutel.
- Protest über den Tellerrand hinaus: Auf Demonstrationen wie „Wir haben es satt“ oder dem „March against Monsanto“ setzen sich Zehntausende Menschen für eine gesunde, tier-, mensch- und klimafreundliche Landwirtschaft ein und üben Druck auf Politiker aus. Für die demofreie Zeit sind Online-Petitionen und Briefe an die Volksvertreter eine gute Alternative.

Brasilien geht gegen Soja-Händler vor, die in Waldvernichtung im Cerrado verstrickt sind. Gegen Cargill, Bunge und weitere Firmen wurden Bußgelder in Millionenhöhe verhängt.
Deutschlands Fleischkonsum ist für Umweltzerstörung in Südamerika mitverantwortlich. Eine neue Studie belegt, in welchem Ausmaß für Sojaanbau im Gran Chaco Savannen und Trockenwälder zerstört werden. Das Soja landet zumeist in den Futtertrögen europäischer Masttiere.
Burger King hat verkündet, die Abholzung der Wälder bis 2030 stoppen zu wollen. Alles nur Greenwashing, sagen Umweltschützer wie wir. Darüber berichtet die Deutsche Welle über Regenwaldzerstörung für Fast Food.