Vertreibung und Landraub verhindern! Pakt gegen Fluchtursachen

Holzraub in Kambodscha Holzraub in Kambodscha (© CHRTF)
93.100 Teilnehmer

Landraub und Vertreibung findet weltweit auf einer Fläche von 200 Millionen Hektar statt – fast sechs Mal die Fläche Deutschlands! Während Bauern und indigene Völker vertrieben werden, verdienen die eigenen Regierungen kräftig mit. Die UNO muss diesen Machtmissbrauch stoppen.

Appell

An: den Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres und die 193 Mitglieder der UN-Vollversammlung

„Wir fordern von den UN einen „Pakt gegen Fluchtursachen“, der jedem Menschen das Recht gibt, in seiner Heimat in Sicherheit und ohne Bedrohung zu leben.“

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Experten wie Professor Saskia Sassen sprechen beim Landgrabbing weltweit von 200 Millionen Hektar Land. Auf dieser riesigen Fläche, die sechs Mal so groß ist wie Deutschland, werden Bauern und indigene Völker vertrieben, damit Energiepflanzen angebaut werden, Zugang zu Wasser oder zu Seltenen Erden gesichert werden.

Wenn in den UN über Migration diskutiert wird, ohne dabei Fluchtursachen wie Landraub und Vertreibung auch nur zu erwähnen, ist dies ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die jetzt – in dieser Minute – ihre Heimat verlieren. Korrupte Behörden verschachern ihr Land Hektar für Hektar an internationale Unternehmen. Kritiker, Journalisten und Menschen, die Widerstand leisten, werden von der Polizei unter Druck gesetzt und bedroht. Gesetze werden so angepasst, dass sie Minderheiten entrechten und enteignen. Das alles ist nur möglich, weil niemand diese Regierungen zur Rechenschaft zieht. Dabei darf es keine Rücksicht geben, wenn Menschenrechte verletzt werden. 

Landgrabbing verstößt gegen Menschenrechte

Dass Landgrabbing gegen zentrale Rechte verstößt, stellt schon die Bundeszentrale für politische Bildung fest. Ein Beispiel ist Kambodscha. Mit Unterstützung des Militärs wurden hier Menschen auf einem Gebiet von 100.000 Hektar vertrieben, damit dort Zuckerrohr angebaut werden kann. Ein Einzelfall? Sicher nicht.

Regierungen wirken aktiv mit

Überall sind internationale Konzerne daran interessiert, fremdes Land auszubeuten. Je korrupter und instabiler eine Regierung ist, desto schneller wird man sich „handelseinig“.

Die Vereinten Nationen müssen diese Missstände ansprechen, verurteilen und gegen sie vorgehen, um wieder den Menschen dienen. Alle Regierungen, die ihre Macht missbrauchen, die Rohstoffe ihres Landes ausbeuten und indigene Völker aus ihrer Heimat vertreiben, müssen sanktioniert werden.

Hinter­gründe

Beispielhaft dokumentiert sind die Machenschaften im indonesischen Seruyan, einem Teil von Borneo. Investigative Journalisten zeigen, wie Familienmitglieder und Freunde des regionalen Gouverneurs den Regenwald unter sich aufgeteilt haben, um das Land auszubeuten. Es wird auch deutlich, wie jeder Kritiker mundtot gemacht wird und wie auf dem Leid der Bevölkerung neue Dynastien entstehen. 

Landgrabbing und Menschenrechte

Auf der Website von Farmgrab finden sich laufend Meldungen zu Land-Deals auf der ganzen Welt.

Im Dossier zu „Migration und Entwicklung“ der Bundeszentrale für politische Bildung wird beschrieben, wie Landgrabbing das Recht auf Wohnen, das Recht auf Nahrung (Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte) sowie eine „breite Palette anderer Menschenrechte“ verletzt.

Unsere Petitionen

Millionen Menschen werden in Afrika, Indonesien und Lateinamerika von ihrem Land vertreiben. Für Soja Futter, Palmöl und andere Plantagen. Rettet den Regenwald protestiert seit Jahren gegen diesen Landraub

https://www.regenwald.org/petitionen/1159/bitte-helft-unsere-baeume-zu-retten

https://www.regenwald.org/petitionen/889/gentech-soja-futterimporte-aus-dem-tropenwald-stoppen

https://www.regenwald.org/petitionen/1111/abholzen-und-ausrotten-fuer-biosprit-stoppen

https://www.regenwald.org/petitionen/1012/keine-abholzung-fuer-zucker

Landgrabbing-Monitor

Die Organisation Land Matrix, ein Netzwerk, das seit 2012 öffentlich gewordene Verträge erfasst, listet aktuell mehr als 1.500 Land-Deals auf.

An­schreiben

An: den Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres und die 193 Mitglieder der UN-Vollversammlung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Millionen Menschen werden in Afrika, Indonesien und Lateinamerika von ihrem Land vertrieben – für Soja-, Palmöl- oder andere Plantagen. Diesen Menschen hilft kein „Globaler Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration“, sondern nur ein „Pakt gegen Fluchtursachen“.

Wir fordern von den UN einen „Pakt gegen Fluchtursachen“, der jedem Menschen das Recht gibt, in seiner Heimat in Sicherheit und ohne Bedrohung zu leben.

Ein „Pakt gegen Fluchtursachen“
- sichert jedem Menschen das Recht, in seiner Heimat in Sicherheit und ohne Bedrohung zu leben,
- formuliert Sanktionen gegen Regierungen, die Vertreibung und Landraub dulden, unterstützen oder initiieren,
- verbietet den Import von Rohstoffen, die auf indigenem Land gewonnen wurden oder aus Ländern stammen, in denen Bürgerkrieg herrscht,
- unterbindet die Verwendung von Palmöl, Soja oder anderen Produkten aus Monokulturen.

Die UN dürfen sich nicht mit Regierungen solidarisieren, die an Vertreibung und Landraub mitwirken, um die Regionen des Regenwalds auszubeuten.

Freundliche Grüße

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