Ecuadors Präsident droht mit Ölförderung im Regenwald- Nationalpark

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2007 überraschte Ecuador die Welt mit einem einmaligen Vorschlag: Die Regierung erklärte, 850 Millionen Fass (135 Milliarden Liter) Schweröl, das unter dem Regenwald lagert, nicht fördern und verkaufen zu wollen. Als Ausgleich benötigt das Land finanzielle Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft. Zusagen dafür gibt es bereits von verschiedenen Regierungen und Organisationen, doch nun droht der ecuadorianische Präsident Correa, im Juni mit der Ausbeutung des Erdöls zu beginnen.

Appell

Der Regenwald im Yasuni-Nationalpark und dem angrenzenden Ispingo-Tambococha-Tibutini-Gebiet (ITT) am Oberlauf des Amazonas ist noch weitgehend unberührt. Er ist die Heimat der Huaorani-Indianer und mehrerer Gemeinschaften, die in freiwilliger Isolation leben. Wissenschaftler haben Yasuní zur Region mit der weltweit höchsten Artenvielfalt erklärt. Auf einem Hektar wurden allein 664 verschiedene Baumarten bestimmt. Auch für den Wasserhaushalt und das Klima ist der Regenwald von immenser Bedeutung. Jeder Hektar Regenwald speichert etwa 200 Tonnen Kohlenstoff.

Sollte das Schweröl ausgebeutet und verbrannt werden, entstünden etwa 410 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen, die das globale Klima weiter anheizen würden. Alle Gründe sprechen deshalb dafür, den Regenwald unangetastet und das Öl im Boden zu lassen. Darum erklärte sich die Regierung vor zwei Jahren bereit, 850 Millionen Fass (135 Milliarden Liter) Schweröl nicht zu fördern, wenn sie dafür Ausgleichszahlungen erhalte. Auf internationaler Ebene hat die Initiative Ecuadors Unterstützung gefunden. Bereits im Juni 2008 hat der deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, die Initiative zu unterstützen. Diese hat 2008/2009 eine Machbarkeitsstudie für das Projekt finanziert und durchgeführt. Neben Deutschland sollen auch Spanien, Belgien, Frankreich und Schweden umfangreiche Finanzzusagen gemacht und 15 weitere Länder Interesse bekundet haben.

Seit Monaten handeln ecuadorianische Regierungsvertreter mit dem UN-Entwicklungsprogramm die Modalitäten für einen UN-Treuhandfonds aus, der Ende Januar unterschrieben werden soll. Doch nun ist die Initiative ernsthaft in Gefahr. Am 9. Januar drohte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa in seiner wöchentlichen Radioansprache damit, die Ausbeutung des Erdöls entgegen aller bisherigen Absprachen zu starten. Er ist unzufrieden, dass der Treuhandfonds nicht von ihm persönlich verwaltet werden soll und er keine Entscheidungsgewalt über die Vergabe der Gelder hätte. Die wichtigsten Unterstützer der Initiative innerhalb der ecuadorianischen Regierung und im Verhandlungsteam sind daraufhin am 11. und 12. Januar zurückgetreten, darunter Außenminister Falconi.

Nun droht die weltweite Gier nach dem schwarzen Gold und schnellen Profit über die Vernunft zu siegen. Das Naturparadies, die dort lebenden Menschen und das Weltklima sind in Gefahr. Die internationale Initiative „Yasuni por la Vida“ und wichtige Persönlichkeiten in Ecuador bitten darum, an den ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa zu schreiben. Bitte nehmen Sie an unserer Aktion teil und fordern Sie, dass der kostbare Urwald unangetastet und das Öl im Boden bleibt.

Die Übersetzung des nachfolgenden Schreibens ins Deutsche finden Sie hier.
Weitere Informationen: Deutsche Webseite der Initiative „Amazonia por la Vida“, aktueller Hintergrundartikel in der Taz und Artikel aus dem Regenwald Report 2-2008 .

Hinter­gründe

Betreff: Bitte lassen Sie das Erdöl im Boden, Herr Präsident! Präsidentschaft der Republik, Herr Rafael Correa, Präsident: rafael.correa@presidencia.gov.ec Kopie an: Verfassungsgericht, Herr Patricio Pazmino, Präsident: ppazmino@cce.gov.ec Nationalversammlung, Herr Fernando Cordero, Präsident der Parlamentarischen Versammlung: fernando.cordero@asambleanacional.gov.ec Nationalversammlung, Ausschuss über die biologische Vielfalt und natürliche Ressourcen: comision6@asambleanacional.gov.ec

15. Januar 2010

Sehr geehrter Herr Präsident Correa, ich begrüße sehr die Initiative der ecuadorianischen Regierung zur Nichtförderung der Erdölvorkommen im Yasuni-ITT-Gebiet. Mit diesem weltweit einzigartigen Schritt hat Ihr Land international Zeichen gesetzt und Hoffnung auf ein Umdenken im Umgang mit der Natur und den Ressourcen geschenkt. Um so bestürzter bin ich nun zu hören, dass Sie öffentlich gedroht haben, die Yasuni-ITT-Initiative scheitern zu lassen und im Juni mit der Ausbeutung des Schweröls im Regenwald beginnen zu wollen. Das wäre meiner Meinung nach ein schwerer Fehler, und Sie würden damit eine einmalige Chance ausschlagen.

Zahlreiche Regierungen und Organisationen haben bereits ihre Unterstützung für die Initiative zugesagt. Im Januar sollte noch ein UN-Treuhandfonds für das Projekt unterschrieben werden. Der Treuhandfonds wird benötigt, um unter anderem die folgenden Ziele zu erreichen:
1. Garantie, dass Finanzmittel nach umweltpolitischen Grundsätzen eingesetzt werden.
2. Sicherstellung, dass künftige Regierungen nicht das Schweröl ausbeuten.
3. Finanzierung der Initiative außerhalb des Kohlenstoffmarktes (Carbon Trade).

Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass die Menschen und Gemeinden im Amazonasgebiet die weitere Ölförderung abgelehnt haben. Die Ölförderung im Regenwald und auf dem angestammten Gebiet der Ureinwohner würde zu dem 20 Artikel der Verfassung der Republik verletzen, die unter Ihrer Regierung ausgearbeitet wurde, darunter: Artikel 407, der Ölförderung in geschützten Gebieten verbietet. Artikel 57, der die Völker in freiwilliger Isolation schützt. Paragraf 414, der die Durchführung von Schutzmaßnahmen gegen den Klimawandel fordert.

Ich bitte Sie deshalb, Ihre Haltung zu überdenken. Yasuni soll leben, es ist ein Paradies aller Menschen! Es steht in Ihrer Verantwortung, dass die Initiative nicht an mangelndem politischen Willen Ihrer Regierung scheitert. Sie würden damit auch schweren Schaden am Ansehen und der Glaubwürdigkeit Ihres Landes anrichten.

Mit freundlichen Grüßen

An­schreiben

Presidencia del República, Sr. Rafael Correa: rafael.correa@presidencia.gov.ec

Copias a:
Tribunal Constitucional, Patricio Pazmiño, presidente: ppazmino@cce.gov.ec

Asamblea Nacional, Fernando Cordero, Presidente de la Asamblea : fernando.cordero@asambleanacional.gov.ec

Asamblea Nacional, Comisión de Biodiversidad y Recursos Naturales: comision6@asambleanacional.gov.ec

15 de enero 2010

Estimado Presidente Correa,

por la presente, deseo expresar mi apoyo a la iniciativa del gobierno ecuatoriano de no explotar la reserva de petróleo existente en el área Yasuni ITT. Con esta iniciativa única a nivel mundial, su país ha sentado un precedente internacional, y la esperanza de una nueva forma de pensar la relación con la naturaleza y con sus recursos.

Es por eso, que he quedado negativamente sorprendido al conocer, que usted ha declarado públicamente abandonar la iniciativa y tener la intención de empezar a explotar el crudo pesado a partir de junio. En mi opinión, esto sería un gran error, y usted estaría dejando pasar una oportunidad única. Numerosos gobiernos y organizaciones han confirmado ya su apoyo a la iniciativa.

En enero debía ser firmado un fideicomiso de la ONU para el proyecto. El fideicomiso es necesario para alcanzar, entre otras, las siguientes metas:

1. garantizar el uso de los fondos apegado a principios ambientales
2. garantizar que futuros gobiernos no exploten estos campos y
3. mantener la propuesta por fuera de los mecanismos de mercado de carbono.

La población y comunidades de la región amazónica han rechazado la explotación del petróleo. Además, quiero señalarle, que la explotación petrolera en la selva y en territorios ancestrales indígenas contradice 20 artículos de la Constitución de la República, la cual fue elaborada bajo su gobierno, entre ellos:

Art. 407 que prohíbe actividades petroleras en áreas protegidas
Art. 57 que protege a los pueblos en aislamiento voluntario, y
Art. 414 que obliga a impulsar medidas de protección frente al cambio climático.

Es por ello que le pido reconsiderar su posición. Yasuní debe vivir, es un paraíso para la humanidad! Si la iniciativa fracasa por falta de voluntad política de su gobierno, será su entera responsabilidad. Usted causará así además graves daños a la credibilidad y a la imagen de su país.

Muy atentamente,

5-Minuten-Info zum Thema: Le bois tropical

Les produits en bois tropicaux ont longtemps été synonymes de pillage et d’exploitation abusive, et ce grâce au travail d’information de la part d’organisations écologistes. Pendant des années de boycott, les ventes étaient en chute libre. Mais entre-temps le secteur a su redorer son image grâce à des opérations marketing vantant un bois tropical issu d’ « exploitations forestières durables ».

Des certificats et labels soi-disant écologiques comme le FSC se retrouvent sur les  meubles de jardin, manches à balais ou planches à découper. Les consommateurs sont désorientés, beaucoup d’entreprises et de communes restent perplexes. Le bois tropical peut-il à nouveau être acheté en toute bonne conscience ? Sauvons la Forêt répond sans détour: NON ! Car la production durable de bois tropicaux n’est qu’une pure invention de l’industrie.

Déforestation pour les bois tropicaux

Le bois tropical est une matière première appréciée que l’on retrouve dans de nombreux commerces. Il pose pourtant plusieurs problèmes. Différentes études montrent que la grande majorité (jusqu’à 90% selon le pays d’origine) des bois tropicaux sont coupés illégalement, détruisant irrémédiablement les écosystèmes. Par ailleurs, le commerce de bois illégal n’est toujours pas interdit dans l’Union Européenne.

Chaque année 13 millions d’hectares de forêts pluviales sont défrichées de par le monde. Ces chiffres montrent que renoncer aux bois tropicaux est le seul moyen pour contrer le commerce de bois illégal. Il faut chercher des alternatives avec le bois local.

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