El Salvador: Nein zu Umweltzerstörung und Straflosigkeit

Demonstration gegen den Bergbau in El Salvador
19.210 Teilnehmer

Das Bergbauprojekt El Dorado bedroht die größte Wasserader El Salvadors. Junge Umweltschützer und Journalisten wehren sich dagegen und werden daher mit dem Tode bedroht. Doch dabei bleibt es nicht. Nach dem Verschwinden des Umweltaktivisten Juan Francisco Durán Ayala vor einer Woche wurde nun seine Leiche entdeckt. Bitte unterstützen Sie die Umweltschützer in El Salvador mit Ihrer Unterschrift.

Appell

Seit Jahren leben die Umweltschützer in El Salvador mit der ständigen Angst bedroht, entführt oder getötet zu werden. In 2009 wurden im Departement Cabañas drei von ihnen ermordet. Die Gewalt gegen die Aktivisten soll deren Kritik am Bergbau und den damit verbundenen korrupten Politikern verstummen lassen. Die Straflosigkeit dieser Verbrechen motiviert die Täter zu weiterer Gewalt.

El Salvador ist zwar das kleinste Land Zentralamerikas, weist aber die größte Bevölkerungsdichte auf. Die Folgen des jahrelangen Bürgerkrieges stellen das Land vor große soziale, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen.

Der "Nationale Tisch für Bergbau" in El Salvador stellte fest, dass der ressourcen- und landintensive mineralische Bergbau in einem flächenmäßig kleinen Land wie El Salvador erhebliche Risiken birgt. Zudem haben sich 62 Prozent der Bevölkerung gegen den Bergbau ausgesprochen. Trotzdem erhielt das kanadische Bergbauunternehmen Pacific Rim die Genehmigung Gold und Silber in der Mine El Dorado abzubauen. Dieses riesige Bergbauprojekt liegt unweit des wichtigsten Wasserreservoirs des Landes, dem Río Lempa.

Weitere Informationen...

Die Ereignisse im Departement Cabañas stehen stellvertretend für viele Konflikte um den Bergbau in Zentralamerika. „Die transnationalen Unternehmen versuchen nur unsere Rohstoffe auszubeuten und nehmen keine Rücksicht auf unsere Umwelt und Bevölkerung“, kritisieren die Umweltverbände in El Salvador.

In ihrem Kampf gegen die rücksichtlose Ausbeutung der Natur brauchen die kleinen salvadorianischen Organisationen unsere Unterstützung. Deswegen ist es wichtig mit einer Email an die verantwortlichen Stellen die Straflosigkeit im Land zu verurteilen und ein Ende der Bergbauprojekte in El Salvador zu fordern.

Rettet den Regenwald verurteilt energisch die Morde an den Umweltschützern in El Salvador und verlangt eine sofortige Aufklärung der Verbrechen sowie die umgehende Strafverfolgung der Täter und Auftraggeber. Bitte schreiben Sie an die Regierung El Salvadors, um unsere Forderungen zu unterstützen.

update: El Salvadors Parlament reagiert auf Proteste und beschließt schärfere Strafverfolgung bei Verbrechen gegen Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Hinter­gründe

Zur Gewinnung der Edelmetalle Gold und Silber müssen Unmengen an Wasser eingesetzt werden. Zur Förderung einer Feinunze Gold (31,1 Gramm) werden 3700 Liter Wasser benötigt. Allein im Zentrum der Mine El Dorado liegen 490.758 Unzen Gold, zu deren Förderung 1,8 Millionen Liter Wasser eingesetzt werden müssten.

Bei dem geplanten sechsjährigen Betrieb der Mine würden alleine 302.000 Liter Wasser jährlich zur Auswaschung der Edelmetalle verbraucht. Das entspricht dem jährlichen Wasserkonsum von 6160 Personen in El Salvador. Bei der Förderung von Gold und Silber werden zudem hochgiftige Chemikalien wie Zyanid eingesetzt. Der extreme Wasserverbrauch und der Einsatz toxischer Substanzen stellen eine unmittelbare Gefährdung der Wasserversorgung einer ganzen Region dar.

Auf Kosten der Bevölkerung und der Umwelt versucht die Regierung dennoch die Bergbauprojekte durchzusetzen. Mit Hilfe einer strategischen Umweltstudie (EAE) soll der Bergbau als nachhaltig dargestellt werden.

Die bergbaukritische Bewegung „Ni una sola Mina“ (Nicht eine einzige Mine) warnt vor der Zerstörung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung durch die geplante Mine. Sie weist nicht nur auf die Gefährdung der Wasserqualität und -quantität hin, sondern gibt auch die negativen Auswirkungen auf die Luft- und Bodenqualität zu bedenken. Zudem werden die negativen ökologischen Auswirkungen des Bergbaus erhebliche soziale Probleme zeitigen. Wie bei anderen Minenprojekten in Lateinamerika wird es zur Vertreibung und somit zur Entwurzelung und Verarmung der lokalen Bevölkerung kommen.

###Übersetzung des Anschreibens###

Sehr geehrter Herr Minister Melgar,

Während seiner Kandidatur um das Präsidentenamt unterschrieb Präsident Mauricio Funes am 10. März 2009 eine öffentliche Vereinbarung über nachhaltige Politik. Er versprach, keine Genehmigung für den Gold- oder Silberbergbau zu erteilen.

Zwei Jahre später sind wir mit der Situation konfrontiert, dass sich die Regierung scheinbar zum Handlanger der Interessen transnationaler Unternehmen macht, anstatt die Interessen der salvadorianischen Bevölkerung zu vertreten. Vor allem die Einwohner des Departements Cabañas, die sich gegen die verherrenden Umweltzerstörungen in El Salvador wehren, sind ständiger Repression ausgesetzt, die auch vor Mord nicht zurückschreckt.

Zur Rechtfertigung des Bergbaus, versprachen Sie, dass er zur Entwicklung des Landes beitrüge. Stattdessen wird für den Bergbau die Zerstörung des Rechtstaates in Kauf genommen, um soziale Proteste gewaltsam niederschlagen zu können. Dieses Vorgehen verurteile ich mit Nachdruck.

In Unterstützung der lokalen Organisationen, welche sich gegen den Bergbau in El Salvador aussprechen, fordere ich:

– dass die Staatsanwaltschaft und die Polizei den Mord an Juan Francisco Durán Ayala aufklären sollen, um die Auftrageber und Täter rechtlich zur Verantwortung ziehen zu können
– um weitere Verbrechen zu verhindern, müssen auch das Attentat auf den Priester Luis Quintanilla sowie die Urheber der ständigen Morddrohungen gegen Mitarbeiter von Radio Victoria endlich aufgeklärt werden

Außerdem bitte ich Sie:

– das Moratorium für den Bergbau in El Salvador zu reaktivieren
– um die Erarbeitung eines Gesetzes, welches den mineralischen Bergbau in El Salvador endgültig untersagt                                                                           – auf den politischen Weg zurückzukehren, der die Umwelt schützt und die Strategie der doppelten Verhandlungen beendet, an deren Ende Projekte genehmigt werden, welche die Umwelt und die Menschen in der Region gefährden

Heute können Sie Ihr Versprechen gegenüber der Bevölkerung einlösen, die den Bergbau in El Salvador mehrheitlich ablehnt. Setzen Sie sich dafür ein, dass die Verbrechen an den Menschen, die sich gegen den Bergbau einsetzen nicht ungesühnt bleiben.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen,

An­schreiben

Estimado Sr. Presidente Mauricio Funes,
Estimado Ministro Melgar,

El 10 de marzo de 2009, cuando era candidato a la presidencia, el presidente Funes firmó un compromiso público por la sostenibilidad del país, donde se comprometía a no autorizar la explotación de minerales metálicos en El Salvador, ya se de oro o plata.

Sin embargo, dos años después el panorama ha cambiado y su gobierno parece haberse volcado en apoyo de los intereses de las compañías mineras transnacionales y no los de la sociedad salvadoreña. Mientras, la población del Departamento de Cabañas que se opone a esta política por el grave deterioro ambiental que supone para El Salvador, sufre agresiones que van de las amenazas hasta el asesinato. Condeno firmemente estos hechos. Para justificar la minería, a gran escala plantea usted que si se aumentan las regalías y los impuestos, la minería va a contribuir al desarrollo económico del país. Mientras, para acallar la protesta social, suceden hechos que significan un rompimiento del Estado de Derecho.

En apoyo de las organizaciones que se oponen a la minería metálica a gran escala en El Salvador, le solicito:

-La Fiscalía y la Policía deben esclarecer la desaparición y asesinato de Juan Francisco Durán Ayala para procesar y castigar a sus autores intelectuales y materiales.
-Para evitar nuevos crímenes, investige hasta su esclarecimiento completo los atentados al sacerdote Luis Quintanilla y las constantes amenazas de muerte a miembros de Radio Victoria del Comité Ambiental de Cabañas y de ADES Santa Marta.
Además:

-Descongele el decreto que detendría a las compañías mineras y que la Asamblea Legislativa mantiene en el congelador.

-Trabaje por una ley que prohíba la mineria metálica en El Salvador.

-Encamine los esfuerzos del gobierno a la recuperación ambiental del país, en lugar de orientarse hacia un doble discurso que a la final impulsa proyectos que ponen la región en mayor peligro.

-Prevenga los hechos de violencia que suceden con impunidad. Estos hechos me preocupan y lamentaré profundamente la pérdida de una vida más.

-Asegúrese de que el Estudio Ambiental Estratégico EAE del Estado contemple las recomendaciones de la Mesa Nacional Frente a la Minería Metálica

Hoy debe cumplir su compromiso y respetar la voluntad del pueblo de no querer la minería en El Salvador. NO A LA IMPUNIDAD de los crímenes contra personas que se oponen a la minería metálica en El Salvador.

Esperando una respuesta de su parte a las graves inquietudes expresadas en esta carta, me despido atentamente,

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