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RegenwaldReport 02/2000

Rettet den Regenwald - jetzt!

Aus der Tropenholz-Studie müssen sofort Konsequenzen gezogen werden.

Die Autoren der WWF-Studie haben aus ihren erschreckenden Erkenntnisse, die sie in den untersuchten Ländern gewonnen haben, eine Reihe von Sofortmaßnahmen abgeleitet. Rettet den Regenwald unterstützt diese und fordert unverzüglich: • Ein Moratorium für alle neuen ausländischen Investitionen in den Holzhandel, bis Korruptionsfälle aufgeklärt und effektive Kontrollmöglichkeiten aufgebaut sind, die einen ökologisch verantwortlichen Holzeinschlag garantieren. • Die Erforschung alternativer nachhaltiger Nutzungsformen für den Regenwald jenseits der Holzemte. • Eine Stärkung der Waldbewirtschaftung und deren Kontrolle auf kommunaler Ebene. Wo erforderlich, müssen entsprechende Gesetze geschaffen werden. Ein substantieller Fortschritt kann erzielt werden, wenn die Forderungen der UNKonvention der internationalen Arbeitsorganisation und die UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker umgesetzt werden. • Absolute Transparenz bei der Vergabe von Einschlagsrechten, wobei Konzerne, die in der Vergangenheit für Gesetzesverstöße, Raubbau und sozialen Kahlschlag verantwortlich waren, ausgeschlossen werden. Die Kontrolle muss über unabhängige Dritte stattfinden. • Geeignete Maßnahmen, um die indirekten Folgen des Holzeinschlags zu mindern, wie etwa Wilderei, Brandrodung und die Umwandlung von Waldflächen in Farmland. • Gesundheitsversorgung und Arbeitsschutz für die Waldarbeiter und deren Recht, sich in freien und unabhängigen Gewerkschaften organisieren zu können. • Eine verbindliche Regelung, welche Waldgebiete unter ständigen Schutz gestellt und welche genutzt werden. Priorität hat dabei die jeweilige Artenvielfalt und die Wichtigkeit der einzelnen Ökosysteme. • Die Einrichtung nationaler Arbeitsgruppen, die anhand der jeweiligen Situation vor Ort verbindliche Richtlinien für ein verbessertes Forstmanagement definieren. • Eine Verbesserung der Überwachung von Waldnutzern, um eine sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzung zu garantieren. • Naturschutzorganisationen sollen den Verkauf aus nachhaltiger, zertifizierter Produktion stammender Tropenhölzer in den Ursprungsländern fördern. • Eine gesetzliche Verpflichtung der Holzkonzerne, ihre Waldbewirtschaftung von unabhängigen Experten untersuchen zu lassen. • Finanzielle Rücklagen von Holzkonzernen, die Einschlagsrechte erhalten. Diese können zwischen fünf und zehn Prozent der Investitionssumme liegen und von der Regierung einbehalten werden, wenn die Firmen gegen die Verträge verstoßen. Die Gelder können für ausstehende Steuern, Entschädigungen für Kommunen oder zur Beseitigung von Umweltschäden verwendet werden. • Eine deutliche Verringerung des enormen Holzverlustes, der im Wald und den Sägewerken beim Fällen, dem Straßenbau und der Verarbeitung anfällt. • Länder, aus denen die Holzkonzerne stammen, müssen analog zum US-amerikanischen Recht Gesetze zu schaffen, die es ermöglichen, Firmen, die im Ausland mit Bestechung arbeiten zu bestrafen. Rettet den Regenwald fordert von Weltbank, Internationalem Währungsfonds und den Industriestaaten: • Tropenländer dürfen nicht zur Ausbeutung ihrer Regenwälder gezwungen werden, um Schulden und Zinsen zurückzahlen zu können. • Einen völkerrechtlich verbindlichen Beschluss, die weitere Abholzung in bisher unberührten Urwäldern sofort weltweit zu stoppen. • Die Umsetzung der Weltbank-Selbstverpflichtung, große Flächen Primärwälder unter Schutz zu stellen und die Überprüfung durch unabhängige Experten zu fördern. • Die Umsetzung der ITTOSelbstverpflichtung, den internationalen Schutz von Wäldern zu fördern und die negativen Auswirkungen des Holzeinschlags zu vermindern. • Keine Straßen und andere Infrastrukturmaßnahmen zur Erschließung und Ausbeutung der Regenwälder mehr zu finanzieren. • Korruption durch internationale Vereinbarungen zu bekämpfen und Holzkonzerne, die sich nicht daran halten, international zu verfolgen. • Die Isolierung korrupter Regierungen in den Tropen und einen Wirtschaftsboykott gegen sie. • Programme in der Entwicklungshilfe von Geberstaaten, welche Regierungen und Kommunen unterstützen, die sich zu einer nachhaltigen Nutzung ihrer Wälder verpflichten. • Entwicklungshilfe-Programme, die den Menschen im Regenwald helfen, ihre Rechte gegen korrupte Regierungen durchzusetzen • Die stärkere Einbeziehung unabhängiger Umwelt- und Naturschutzorganisationen für die Erstellung von Schutz- und Nutzungsprogrammen für die Regenwälder.

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