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RegenwaldReport 03/2008

Gegenwehr: Kleinbauern fällen Ölpalmen

Indonesisches Dorf kämpft für ihr Land

Anfang September haben 450 Bauern und Bäuerinnen aus dem Dorf Karang Mendapo auf Sumatra in Indonesien eine Ölpalmplantage des Unternehmens Kresna Duta Agroindo abgeerntet. Anschließend besetzten sie das Land, das eigentlich ihnen selbst gehört. Vor zehn Jahren hatte sich das zum Sinar Mas Konzern gehörende Plantagenunternehmen die 400 Hektar Land widerrechtlich angeeignet und mit Ölpalmen bepflanzt. Beide Unternehmen hatten alle vorherigen Forderungen nach Rückgabe des Lands ignoriert, nun haben die Menschen Fakten geschaffen und ihr Land besetzt. Die Umweltorganisation Walhi Jambi steht den Bauern zur Seite. Diese hilft den Widerstand der Bauern zu organisieren und plant, die Unternehmen wegen Betrugs für die unrechtmäßige Landaneignung anzuzeigen. M. Rusdi, der Dorfbürgermeister, erklärt: „Nach der Aktion wird das Dorf sein Land wieder unter eigene Kontrolle bringen und selbst bewirtschaften, damit die Menschen, und nicht die Konzerne, souverän über die zum Leben notwendigen Ressourcen entscheiden.” Rettet den Regenwald unterstützt Walhi finanziell und den Widerstand gegen die Palmölfirmen mit Aktionen. Anfang des Jahres hatten die Walhi-Aktivisten Feri und Nordin mit Vorträgen in acht deutschen Städten sowie in einer Bundestagsanhörung über ihre Arbeit und die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Palmölanbaus in Indonesien informiert. Auch in Kolumbien geht die lokale Bevölkerung gegen die Ölpalmplantagen vor. Mit Hackmessern und Motorsägen wurden die Palmen gerodet und das Land wieder in Besitz genommen, von dem sie vor Jahren von den Palmölfirmen vertrieben wurden.

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