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Regenwald Report 01/2012

Aktuelle Meldungen

Sogenannter „Biosprit“ ist schädlich

Studie: Agrosprit belastet ­Klima stärker als Erdöl

Biosprit aus Palmöl, Raps und Soja belastet das Klima stärker als herkömmliche Treibstoffe aus Erdöl. Zu diesem brisanten Ergebnis kommt eine neue von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie. Während in der Presse längst die Forschungsergebnisse veröffentlicht wurden, schweigt der zuständige deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger noch. Seine Kollegin, die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard, warnt hingegen vor der vermeintlich grünen Energie vom Acker: „Persönlich war ich immer sehr vorsichtig mit Biosprit“, sagt sie.

Demnach belasten herkömmliche Kraftstoffe aus Erdöl das Klima mit 87,5 Gramm Kohlendioxid je Megajoule, während Palmöl  105 Gramm, Soja 103 Gramm und Raps 95 Gramm verursachen. Das Foto zeigt die Regenwaldabholzung für Palmöl in Indonesien.

 

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Ministerin Aigner gibt nach

Baugesetz soll Tierfabriken stoppen

In Deutschland sind Hunderte von neuen Tierfabriken geplant - für Millionen weiterer Hühner, Schweine und Rinder. Das bedeutet mehr gequälte Tiere, mehr Antibiotika, mehr Kot und Gülle – und auch noch mehr Regenwaldrodung für das Soja-Kraftfutter. Schon jetzt verschlingt die Tiermast bei uns 4,5 Millionen Tonnen Soja pro Jahr – und damit zwei Millionen Hektar Anbauflächen vor allem in Südamerika. Land, das einmal Regenwald war.

Bisher konnten Agrarunternehmer fast überall die riesigen Anlagen auf die grüne Wiese klotzen. Nun hat Landwirtschaftsministerin Aigner dem Druck von Umweltschützern nachgegeben. Ihr Entwurf zur Änderung des Baugesetzes schreibt für neue Tiermastanlagen eine Umweltverträglichkeitsprüfung vor. Damit können sich Gemeinden und Bürger endlich gegen die Projekte wehren. Jetzt muss das Gesetz noch beschlossen werden.

 

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Indianer gegen Ölindustrie

Chevron muss zahlen

Der US-Ölkonzern Chevron muss erneut schwere juristische Schlappen einstecken: Ein Berufungsgericht in Ecuador hat ein bahnbrechendes Urteil aus dem letzten Jahr bestätigt. Damals wurde Chevron in erster Instanz zu einer Strafzahlung von umgerechnet 7 Milliarden Euro verurteilt. Der Konzern trägt die Verantwortung für die Ölverseuchung, die die Firma Texaco, mit der Chevron später fusionierte, im Amazonas-Regenwald verursacht hat. Da sich der Ölriese weigert, die Schuld für die Umweltschäden anzuerkennen, und sich auch nicht, wie vom Gericht angeordnet, bei den betroffenen Indianer-Gemeinden öffentlich entschuldigt, hat sich der Betrag mittlerweile auf umgerechnet 14 Milliarden Euro verdoppelt.

Im vergangenen September hatte auch ein US-Berufungsgericht entschieden, dass das Unternehmen die Strafe zu zahlen habe. Zuletzt versuchte der Konzern, sich über ein Wirtschafts-Schiedsgericht in Den Haag aus der Verantwortung zu stehlen. „Ein einfacher Schiedsrichterspruch kann Richter nicht dazu zwingen, die Menschenrechte unserer Bürger zu verletzen“, urteilt das Gericht in Ecuador.

 

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