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Regenwald Report 04/2014

Spendenprojekte: Wie wir alle den Wald retten können

Manchmal erreichen wir mit einer einzigen weltweiten Petition unser Ziel, manchmal müssen ­Umweltgruppen und Ureinwohner für ihre Natur jahrelang kämpfen. Es gibt viele Wege, den ­Artenreichtum der Erde zu schützen – einige stellen wir Ihnen vor


Spendenprojekte 2014 / 2015

In Kambodscha sind buddhistische Mönche hoch angesehen – und so hatten sie die Idee, diesen Respekt der Bevölkerung auf die Urwaldriesen in ihrer Heimat zu übertragen: Im Areng-Tal schmücken sie mit den Jugendlichen den Wald und große Bäume mit orangenen Tüchern, damit die Holzfäller sich scheuen, sie abzuholzen.

Auf diesen Seiten erzählen wir Ihnen von der Arbeit unserer Partner. Manche begleiten wir in regem Austausch mit Petitionen und Spenden seit Langem, andere zum ersten Mal. Jeder Erfolg ist ein Grund, weiterzumachen – mit Ihrer Hilfe. Dafür danken wir Ihnen.



Das Areng-Tal schützen

Spendenprojekt Areng Tal

Kambodscha / Kardamom-Berge

Spendenprojekt Areng Tal Entschlossen versperren Ureinwohner
und Umweltschützer dem Staudamm-
Personal den Weg ins Tal. Der Areng
ist ihre Lebensquelle – und Heimat
des seltenen Siam-Krokodils. Großes
Foto oben: Prozession für die Bäume

Seit Generationen teilen sich die Ureinwohner der Chorng die dichten Urwälder ihrer Heimat mit Waldelefanten, Nebelpardern und anderen bedrohten Tierarten. Die Baumriesen und das seltene Siam-Krokodil sind ihnen heilig. Niemals würden sie das Tal des Areng-Flusses freiwillig verlassen.

Doch das Tal ist in Gefahr. Seit Jahren wird dort ein Staudamm geplant –  20.000 Hektar Regenwald würden überflutet, 1.500 Menschen vertrieben, Tiere und Pflanzen hätten keine Chance.

Die Tal-Bewohner haben eine – und die nehmen sie seit Jahren entschlossen wahr: Zusammen mit Aktivisten der Umweltgruppe Mother Nature und dem Netzwerk der Mönche haben sie bereits zwei chine- sische Staudamm-Firmen vertrieben. Jetzt will ein drittes Unternehmen, Synohydro, seine Baugenehmigung durchsetzen. Mit Blockaden versperrt die Bevölkerung seit März 2014 Arbeitern und Maschinen den Zugang zum Tal und organisiert Demonstrationen in der Hauptstadt Phnom Penh.

Widerstand ist in Kambodscha gefährlich, doch die Menschen lassen sich das Recht auf ihr Land und ihre Lebensgrundlage nicht nehmen. Anfang Oktober soll Premierminister Hun Sen das Projekt angeblich auf Eis gelegt haben. Doch solange sich auch nur ein Arbeiter oder Umweltprüfer im Tal aufhält, geht die Bevölkerung auf die Straße.

Am Areng-Fluss sind die Mönche dabei, die Urwaldriesen zu markieren und zu kartografieren. Die Bevölkerung überwacht die Bäume, meldet jede Gefahr den Aktivisten von Mother Nature. Außerdem haben sie ein Ökotourismus-Projekt ins Leben gerufen. So können auch Besucher dazu beitragen, dieses außergewöhnliche Tal zu schützen.


Spendenstichwort: Areng-Tal >>>




Lernen für den Regenwald

Spendenprojekt Sulawesi Indonesien / Sulawesi

Tief in den Bergwäldern von Sulawesi stehen drei Schulen mit Seltenheitswert. Dreimal in der Woche versammeln sich dort Kinder und Erwachsene, manchmal kommen 10, oft sitzen 20 oder mehr Personen dichtgedrängt auf dem Boden des einzigen Raumes – je nachdem, was auf den Feldern oder in den Waldgärten gerade zu tun ist. Die Stundenpläne reichen vom Grundschul- bis zum Uni-Stoff: Lesen, Schreiben, Rechnen, Geografie, Bergbau und Umweltschutz, Land- und Menschenrecht.

Spendenprojekt Sulawesi Die „Halle des Lernens“ ist eine
Mehrzweckhalle: Für Schulunterricht,
Workshops und als Ort des Wider-
stands gegen den Bergbau. Großes
Foto oben: Bis heute leben die
indigenen Lauje zurückgezogen im
Bergregenwald, den sie nach alter
Tradition nutzen

Die Schülerinnen und Schüler gehören zur Ethnie der Lauje und viele von ihnen nehmen lange und steile Fußwege in Kauf – weil sie zum ersten Mal im Leben einen Unterricht besuchen können. Denn in ihren entlegenen Dörfern in Zentral-Sulawesi gibt es keine staatlichen Schulen.

2012 hat sich das Blatt gewendet. Unsere Partner vom indonesischen Anti-Bergbau-Netzwerk Jatam haben uns alarmiert, dass sich die Minengesellschaften die Bodenschätze unter den fast unberührten Bergregenwäldern der Lauje aneignen wollen. „Wir müssen handeln“, sagte uns der Kampagnen-Chef Andika Ndika. „Ohne Bildung fehlt den Menschen das Verständnis dafür, dass ihre Existenz bedroht ist, wenn der Wald zerstört wird.“

Die Idee für ein Bildungszentrum war geboren. Inzwischen gibt es drei, gebaut mit den Spenden von Rettet den Regenwald. „In den Dörfern Kinapasan, Nges Aliwung und Ogolais besuchen heute 140 Frauen, Männer und Kinder die Balai Belajar, die Halle des Lernens. Rund 9.000 Euro kostet eine Schule pro Jahr, inklusive Lehrer-Honorar, Bücher und Technik. Der Gewinn ist unbezahlbar: Die Lauje werden auch ausgebildet, ihr Land zu kartografieren. Mit Urkunden und Landtiteln können sie ihren Regenwald vor den Bergbaufirmen schützen.


Spendenstichwort: Sulawesi >>>




Die Urwälder gehören ihren Bewohnern!

Spendenprojekt Borneo Indonesien / Borneo

Drei Tage waren nötig, um sein Leben zu retten. Immer wieder floh der Orang-Utan vor dem Tierarzt-Team der Organisation International Animal Rescue (IAR) in die höchsten Baumgipfel. Der erwachsene Menschenaffe saß seit Monaten auf einer winzigen Waldinsel inmitten einer neu gepflanzten Palmölplantage fest; das bisschen Grün hatte die Palmölfirma beim Kahlschlag als „hochwertigen Schutzwald“ stehen gelassen. Den Wassergraben rundherum konnte das Tier nicht überwinden und drohte langsam zu verhungern.

Spendenprojekt Borneo Nordin Nordin erklärt den Dorfbewohnern,
wie sie Karten für ihr Land anfer-
tigen können. Großes Foto oben:
Jeder Orang-Utan braucht 150 Hektar
sicheren und intakten Wald zum
Überleben

Schließlich gelang es den Orang-Utan-Rettern, den Affen in Sicherheit zu bringen. Das etwa 15-jährige Männchen war zwar abgemagert, aber gesund. Und so fand es schon einen Tag später im Regenwald am Tarak-Berg im Westen Borneos seine Freiheit wieder.

„Wir freuen uns über jeden einzelnen geretteten Orang-Utan“, sagt IAR-Veterinärin Karmele Sanchez. „Aber wir brauchen vor allem auch sichere Waldgebiete, um die Tiere dort wieder anzusiedeln.“

Den Wald seiner Heimat für Menschen und Tiere zu bewahren – dieser Aufgabe hat Nordin sein Leben gewidmet. Unser langjähriger indonesischer Partner von Save our Borneo scheut weder mächtige Konzerne noch Regierungsbeamte, wenn er Umweltverbrechen und Korruption vor Gericht und an die Öffentlichkeit bringt. Und damit hat er immer wieder Erfolg: Eine Tochterfirma des Palmölkonzerns Bumitama Agri verlor vor dem Obersten Gerichtshof in Jakarta einen Prozess wegen illegaler Rodung von 7.000 Hektar Primärwald.

Es gibt in Indonesien natürlich Gesetze, die den Wald und das Land der indigenen Bevölkerung schützen. Und diese Gesetze will Nordin auch in den entlegensten Dörfern umsetzen. Dazu gehören Karten und Urkunden für jede einzelne Gemeinde, die sie vor Landraub schützen.

Ein anderes Gesetz fördert den Anbau von Nahrungsmitteln. Das bedeutet, dass dort auch keine Monokulturen aus Ölpalmen gepflanzt werden dürfen. Zusammen mit anderen Organisationen bereitet Nordin einen Aktionsplan vor, um mit den Gemeinden Karten für Ackerflächen zu erarbeiten.


Spendenstichwort: Borneo >>>




Mit Bienenzucht den Wald bewahren

Spendenprojekt Simbabwe Simbabwe

Die Bewohner Simbabwes gehören zu den Ärmsten in Afrika. Um zu überleben, roden sie Waldflächen für den Anbau von Getreide und Gemüse.

Besonders der Osten Simbabwes hat durch Brandrodungen und Übernutzung gelitten. Dort liegt auch der Distrikt Chimanimani, in dem unsere Partner der Graswurzel-Bewegung TSURO mit vielen Tausend Bauernfamilien zusammenarbeiten. Es geht um ökologische Landwirtschaft und die Nutzung und zugleich Bewahrung der Ressourcen. Noch gibt es in Chimanimani einzigartige Waldgebiete, die sich über fünf Klimazonen ausbreiten.

Das TSURO-Programm ist vielfältig: Es gibt Workshops über Umweltschutz und  Wiederaufforstung und vor allem Projekte, mit denen die Familien Geld verdienen können. Dazu gehört die Herstellung von Wildhonig.

Einige Hundert Bienenstöcke wurden bisher gebaut und verteilt. Die Familien profitieren davon sehr schnell, da es einen Vertrag mit einer lokalen Supermarktkette gibt, die pro Glas drei Euro zahlt. Und die Natur profitiert durch die Bestäubungsleistung der Wald-Bienen. TSUROs Ziel: Einkommen und Nahrung für alle Familien – damit die Wälder erhalten bleiben. 30 Euro kostet z.B. ein Bienenstock, 35 Euro die komplette Imkerausrüstung.


Spendenstichwort: Simbabwe >>>




Regenwaldschutz allgemein

Spendenprojekt Regenwaldschutz Deutschland und Europa

Für den Regenwald gehen wir auf die Straße – bis wir unser Ziel erreichen. Mit Bannern und Info-Material klären unsere Aktivisten die Menschen z.B. über das Freihandelsabkommen, Naturzerstörung für Massentierhaltung oder Abholzungen am Amazonas auf. Wir recherchieren Umweltverbrechen rund um die Erde, erarbeiten Online-Petitionen an die Verantwortlichen in 6 Sprachen – und können bei der Unterschriften-Übergabe unsere Gesprächspartner oft überzeugen.

Regenwaldschutz beginnt bei uns. Deshalb ist politische und Öffentlichkeitsarbeit so wichtig. Wir halten Vorträge, geben Interviews und gehen in Schulen. Unser Schwerpunkt ist zurzeit der Biosprit. Wir werden nicht nachlassen, bis die EU-Politiker die Beimischungspflicht endgültig beenden. Dass sie überhaupt  diskutieren, ist auch den Umweltgruppen zu verdanken.


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Regenwaldschutz verschenken

Mit zehn Euro pro Baum können Ureinwohner auf Borneo einen Wildtierkorridor wieder aufforsten, nur zehn Cent kostet ein Mangrovensetzling für den Küstenschutz am Golf von Davao / Philippinen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Naturschützern zu helfen. Verschenken Sie eine Regenwald-Urkunde – ab 25 Euro Spende schicken wir Ihnen Ihr Lieblingsmotiv zu (siehe Rückseite dieses Heftes).













Spendenurkunden zum Schutz der Wälder, Tiere und Menschen

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