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Regenwald Report 03/2024

Deutsche Bahn raus aus Amazonien!

Eine Gruppe von Personen protestiert mit grossen farbigen Bannern vor drei Bürohochhäusern Demonstration vor der DB-Zentrale in Berlin (© Stefanie Hess)

Die DB will sich an einem großen Schienenprojekt in Brasilien beteiligen. Mit unserer Partnerorganisation Justiça nos Trilhos haben wir in Berlin gegen das Vorhaben demonstriert.

„Wir sind hier, um Nein zu sagen zum Projekt Grão Pará Maranhão. Nein zum Wirtschaftsmodell, das unsere Lebensgrundlagen zerstört; Nein zu Gewalt und Raubbau auf unserem Land und an unseren Flüssen.“ Mit dieser Botschaft sind Mikaell Cavalho und Flavia Nascimento von unserer Partnerorganisation Justiça nos Trilhos (JnT, „Gerechtigkeit auf Schienen“) aus Brasilien nach Deutschland gekommen.

Gemeinsam protestierten wir Ende Mai vor der Zentrale der Deutschen Bahn auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Der Grund ist die Beteiligung des Unternehmens an dem geplanten Hafen- und Schienenprojekt Grão Pará Maranhão (GPM) im brasilianischen Amazonasregenwald. Mit der Gütereisenbahn sollen Millionen Tonnen Eisenerz und Soja aus dem Landesinnern an die Atlantikküste transportiert und nach Europa und China verschifft werden. Die Folgen für die dort lebende Bevölkerung und den Regenwald wären verheerend.

Zustande gekommen ist die Zusammenarbeit von Rettet den Regenwald mit JnT im Frühjahr 2023. Die deutsche Botschaft in Brasilien hatte Vertreter der Firma GPM und der DB eingeladen, um das Projekt Politikern der brasilianischen Regierung, Funktionären der Europäischen Union und Managern internationaler Unternehmen vorzustellen. Über die Bedrohungen für die Menschen und Natur im östlichen Amazonasgebiet wurde dabei nicht informiert.

Es folgten intensive Recherchen und Aktivitäten in Brasilien und Deutschland mit dem Ziel, das katastrophale Projekt zu verhindern. 

Drei Tage haben wir Mikaell Cavalho und Flavia Nascimento aus Brasilien in Berlin begleitet und ein Programm mit Gesprächen und Veranstaltungen organisiert. Dazu gehörte auch eine gut besuchte Diskussionsveranstaltung in der Rosa-Luxemburg-Stiftung. 

Inzwischen hat die Beschwerdestelle der DB das Verfahren eröffnet. Doch der Ausgang ist ungewiss. DB-Vorstand Richard Lutz teilte uns mit, dass für die Deutsche Bahn die Einhaltung der international anerkannten Menschenrechte und Grundfreiheiten ein wichtiger Grundsatz sei, die DB unser Anliegen sehr ernst nehmen würde.

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