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RegenwaldReport 04/1997

Die Arbeit von Rettet den Regenwald e.V.

Mit Beharrlichkeit zum Sieg

Was machen Regenwaldschützer eigentlich den ganzen Tag im Büro? Müssten sie nicht in Brasilien Bäume pflanzen oder in Afrika Affenbabies retten? Nun, Regenwaldschützer sind tatsächlich vor Ort, in diesem Jahr war Reinhard Behrend zum Beispiel in Gabun und Kamerun aktiv gegen Wilderer und illegale Holzhändler. Mit dabei: Die Zeitschrift Stern. Aber die meiste Zeit sind wir tatsächlich im Büro, beantworten Fragen von Schülern, von Zeitungen, geben Radio- und Fernsehinterviews, sammeln und verteilen Nachrichten aus dem weltweiten Computernetzwerk.

In diesem Heft haben wir es erneut dokumentiert: Es sind deutsche Firmen, europäische Steuergelder, die den Regenwald kaputtmachen. Dagegen hilft auch Bäumepflanzen nicht, dagegen hilft nur ein Aufschrei hier in Deutschland. Durch unsere effektive Öffentlichkeitsarbeit haben 1996 und '97 die Sendungen Monitor, Panorama, Stern TV, RTL Explosiv, Bravo TV, die Zeitungen Focus, TAZ, Die Zeit, Bild, und viele andere über den Mord am Tropenwald berichtet.

Als Europäer können wir am besten zu Hause für den Regenwald arbeiten. In den Tropen gibt es genug Menschen, die selber ihre Umwelt schützen; mit ein wenig Geld können wir ihre Arbeit sehr wirkungsvoll unterstützen. Zum Beispiel die Organisation DECOIN, die in ECUADOR Bergnebelwälder gegen kriminelle Bärenjäger und internationale Minenfirmen schützt. Für die Bauern werden Programme für Biolandbau und Ökotourismus durchgeführt. Mit Spendengeldern wurde 1996 die erste Baumschule aufgebaut, um bereits degradierte Flächen wieder aufzuforsten und so vor Erosion zu bewahren. Drei Waldgebiete wurden durch die Initiative schon unter Schutz gestellt.

In INDONESIEN führt das Umweltnetzwerk SKEPHI Schutzprojekte und Trainingsprogramme für einheimische Bauern durch und hilft der Bevölkerung, sich gegen rücksichtslose Holzfirmen zu verteidigen. So konnte zum Beispiel durch internationale Proteste die Abholzung auf der Insel Yamdena gestoppt werden. Inzwischen hat auch die EU-Kommission die indonesische Regierung in einer Resolution aufgefordert, keine Holzkonzessionen auf Yamdena zu genehmigen. Um die Missstände in ihrem Land zu dokumentieren, stellten wir den Aktivisten von SKEPHI ausserdem eine Videokamera zur Verfügung.

In AFRIKA haben Umweltgruppen es besonders schwer. Ausländische Holzfirmen plündern die Urwälder und machen daraus Sperrholz oder Parkettfussboden für Europa. Mit fatalen Folgen für die Dörfer. In Kamerun haben Dorfbewohner wiederholt Strassen blockiert und sich sogar vor Bulldozer gelegt. Umweltschützer sind oft Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt. Die Organisation CED in KAMERUN führt Projekte zur Gemeindewaldbewirtschaftung durch und klärt die Bevölkerung über ihre Rechte auf. In GABUN organisiert die Gruppe CIAJE mit Hilfe von Rettet den Regenwald Seminare und Bildungsveranstaltungen. Für die Recherchen über den Holzhandel stellten wir auch für Zentralafrika eine Kamera bereit.

Überprüft wird die Verwendung unserer Spenden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das auch die Spendenbescheinigungen ausstellt. Auf Wunsch schicken wir Ihnen gern unseren Finanzbericht zu. Jeweils zu Anfang des folgenden Jahres werden die Spendenbescheinigungen verschickt, für Spenden ab 80 Mark automatisch, für geringere Spenden auf Wunsch. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Spendern herzlich bedanken. Bei all den Schulklassen, die für uns gesammelt haben, bei der Zeitschrift Palstek, die Rettet den Regenwald die Einnahmen aus den Kleinanzeigen spendet. Manchmal kommt auch eine Spende aus einem traurigen Anlass. Zum Beispiel von Herrn Johannes Ritsch, der Rettet den Regenwald seine Lebensversicherung vererbte. Grossspender aus der Industrie haben wir nicht, denn wir wollen unabhängig bleiben. Für uns kommt es nicht in Frage, aus finanziellen Erwägungen den Mund zu halten. Trotzdem sind im letzten Jahr 195.000 Mark zusammengekommen, 4068 Einzelspenden. Wir hoffen, dass es in diesem Jahr noch ein paar mehr werden.

Wir sagen Danke an alle, die mit ihren Spenden unsere Erfolge möglich machen. Mit Beharrlichkeit zum Sieg, heisst unsere Devise. Wo andere schon resignieren, legen wir erst richtig los. Der Erfolg gibt uns recht. Und jeder Protestbrief, jede Spende ist ein entscheidender Beitrag. Der Regenwald braucht Ihre Unterstützung

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