Regenwald Report 02/2012 Aktuelle Meldungen
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
Kein Tropenholz in deutschen Städten

Mit zwei Protestaktionen in Lübeck und Ingolstadt hat Rettet den Regenwald erfolgreich gegen die geplanten Tropenholzbänke protestiert. Die Sitzmöbel sollen nun aus einheimischen Hölzern wie Eiche oder Robinie gefertigt werden. Zu einem generellen Verzicht auf Tropenholz konnten sich die Stadtoberen allerdings nicht durchringen, obwohl sich beide Städte schon Ende der 1980er-Jahre dazu entschlossen hatten. Maßgeblich beteiligt an dem Rückzieher ist die Holzindustrie: Mit Zertifikaten und Siegeln gaukeln sie der Öffentlichkeit seit 20 Jahren vor, dass in den Ländern des Südens „nachhaltige“ Waldbewirtschaftung möglich sei. Dabei ist längst klar, dass es keinen umweltfreundlichen und sozialverträglichen industriellen Holzeinschlag im Regenwald gibt. kein Label gewährleistet die legale Herkunft der Tropenhölzer und die geforderte Transparenz in der gesamten Kette vom Wald bis zum Endverbraucher. Rettet den Regenwald fordert Städte und Gemeinden auf, ihre Experimente mit den Holzlabeln endlich zu beenden und konsequent auf Tropenhölzer zu verzichten.
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Wissenschaftler warnen:Agrosprit schadet dem Klima
Die Europäische Union hat Studien in Auftrag gegeben, die ihre eigene „grüne“ Energiepolitik widerlegen: Biodiesel aus Palm-, Soja- und selbst heimischem Rapsöl schädigt das Klima mehr als fossiler Kraftstoff aus Erdöl. Denn für den enormen Flächenbedarf zum Anbau von Energiepflanzen werden Regenwälder und andere Ökosysteme zerstört. Das gilt auch dann, wenn diese Pflanzen auf bereits bestehenden Äckern oder Weiden kultiviert werden – für die verloren gegangenen Anbauflächen rodet man an anderer Stelle die Wälder. „Indirekte Landnutzungsänderung“ nennen Wissenschaftler dieses fatale Vorgehen, das lange Zeit in den Klimabilanzen bewusst nicht auftauchte. Die Waldvernichtung für Biomasse geht also weiter und setzt gigantische Mengen Kohlenstoff frei – von den fatalen Auswirkungen auf die Artenvielfalt, den Wasserhaushalt und die betroffenen Menschen ganz zu schweigen. Anfang Mai hat die EU-Kommission über die katastrophalen Ergebnisse ihrer Expertenstudien beraten und vor dem Sommer soll die Entscheidung fallen. Wir fordern die Politiker auf, endlich verantwortungsvolle Klimapolitik zu betreiben und Agrosprit zu stoppen.
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