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Regenwald Report 04/2019 · Uganda

Ölkonzerne greifen nach dem Murchison Nationalpark

Kaffernbüffeln in Uganda

Uganda sitzt auf großen Erdölvorkommen – ausgerechnet im Nationalpark Murchison Falls wollen Konzerne nach Öl bohren.

Die Murchison Falls sind ein Juwel Afrikas. Tosend stürzt sich der Viktoria-Nil über die Klippen einer engen Schlucht. Ein Naturschauspiel, das Tausende Touristen aus aller Welt anzieht und der örtlichen Bevölkerung ein gutes Einkommen beschert. 

Die vielfältigen Ökosysteme des Albertine Graben beherbergen so mächtige Spezies wie Löwen, Elefanten und Flusspferde, darüber hinaus mindestens 500 weitere Tierarten. Wegen ihrer reichen Vogelwelt und großen Bedeutung als Feuchtgebiet ist die Region ein Ramsar-Schutzgebiet.Die einzigartige Natur ist jedoch gefährdet, falls das Erdöl-Projekt Tilenga weiter­verfolgt wird. 

Keine Erdölförderung im Schutzgebiet Murchison Falls

Die Ölkonzerne Total aus Frankreich, Tullow Oil aus Großbritannien und China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) wollen die Region mit 419 Bohrlöchern übersäen und täglich 200.000 Barrel Öl fördern. Hinzu kämen eine Raffinerie, weitere Industrieanlagen und eine 1.445 Kilometer lange Pipeline zum Hafen von Tanga in Tansania. Der Startschuss ist bereits gefallen: Der Konzern China Communications Construction Company (CCCC) baut seit dem Frühjahr 2019 eine Piste durch den Murchison Falls Nationalpark, die bisher vorwiegend dem Transport von Safari-Touristen dient, zur Schwerlast-Straße aus.

Strassenbau im Nationalpark Die Arbeiten haben bereits begonnen: Das Erdöl-Projekt Tilenga gefährdet den Lebensraum der Kaffernbüffel (© Tom Laffay / New Media Advocacy Project)

Der Nationalpark und die Verbindungskorridore zu weiteren Schutzgebieten werden durch die Erweiterung zerschnitten, viele Tiere werden bei Unfällen mit Autos und Lastwagen sterben, auch tödliche Aufeinandertreffen mit Menschen werden zur täglichen Gefahr. Für Umweltschützer ist dabei klar: Der Ausbau der Straße dient allein dem Erdöl-Business.

CCCC ist einer der größten Baukonzerne der Welt. Er steht beispielhaft dafür, wie China in zahlreichen Ländern umweltschädliche Projekte initiiert, finanziert und umsetzt. Doch in Uganda wächst der Widerstand: „Die Umwelt darf nicht geopfert und für Ölproduktion verkauft werden”, schreiben Umweltschutzorganisationen aus aller Welt in einem Brandbrief. Dass Protest wirken kann, zeigt das Aus für einen geplanten Staudamm nahe der Murchison Falls.

Aktiv werden! Unterschreiben Sie unsere Petition

Die Ausbeutung von Erdöl und weitere Industrie- und Infrastrukturprojekte sind eine große Gefahr für den Murchison Falls Nationalpark in Uganda. Bitte helfen Sie, diese absehbare Katastrophe zu verhindern, und unterschreiben Sie diese Petition: 

www.regenwald.org/rr008

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