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Regenwald Report 02/2023 · Regenwaldrodung

Die Regenwald-Zerstörung

Südostasien Regenwaldrodung Die Karte zeigt die Entwaldung in Südostasien im Zeitraum von 2001 bis 2021 in Rot. Die noch bestehenden dichten Wälder in Grün (© Global Forest Watch)

In den letzten 40 Jahren wurde die Hälfte der Wälder Südostasiens vernichtet – für Plantagen, Tropenholz, Kohle und Mineralien. Die Rodungen gingen zuletzt zurück – gibt dieser Trend Anlass zur Hoffnung?

Es klingt nach einer guten Nachricht: Die Entwaldung in den südostasiatischen Ländern ist in den letzten Jahren zurückgegangen – nachdem sie zwischen 2001 und 2016 massiv angestiegen war. Dennoch verliert die Region jedes Jahr fast eine Million Hektar Regenwald. Dramatisch ist der Verlust von Primär- und Torfmoorwald. Brände der trockenen Torfböden sorgen für hohe Treibhausgasemissionen. Wirtschaftspolitik und die weltweit wachsende Nachfrage nach Rohstoffen sind die Haupttreiber der Naturzerstörungen in Südostasien.

Tropenholz 

Teak aus Myanmar, Ramin aus Malaysia oder Meranti aus Indonesien gelangten über China, Hongkong, Malaysia auf den Weltmarkt. Seinen Höhepunkt erreichte das mafiöse Holzgeschäft um die Jahrtausendwende. Satellitenüberwachung, Monitoring und Warnsysteme von Nichtregierungsorganisationen zeigen Wirkung; ebenso wie die Tatsache, dass vielerorts Primärwald mit wertvollen Bäumen fehlt. Die Holzindustrie zieht weiter, zum Beispiel nach Papua.

Papier 

Die Zellstofffabriken auf Sumatra gehören zu den größten weltweit – sie verheizen ganze Wälder zu Papier. Da Urwaldriesen knapper geworden sind, kommt der Rohstoff zunehmend von Akazien- und Eukalyptusplantagen, denen weiterer Regenwald weicht. Programme der Weltbank haben nach der Asienkrise 1997 für einen Boom gesorgt. Durch die globale Nachfrage expandiert die Zellstoffindustrie aktuell wieder.

Palmöl 

Die Umwandlung von Wald in industrielle Monokulturen ist der Haupttreiber für die Vernichtung der Wälder, vor allem für Palmöl aus Malaysia und Indonesien, die fast 90 Prozent des globalen Palmöls produzieren. Von 2008 bis heute hat sich die Anbaufläche vervierfacht, um die europäische Nachfrage nach „nachhaltigem“ Biosprit zu decken. Die Industrie expandiert in die Regenwaldgebiete von Borneo und Papua – für den asiatischen Biospritmarkt.

Bergbau 

Die Philippinen und Indonesien, Vietnam und Myanmar locken internationale Bergbaukonzerne an. Der Abbau von Nickel und Kohle im Tagebau vernichtet einzigartige Biodiversität und zerstört die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Zurück bleiben Kraterlandschaften.

Neue Gefahren drohen: Hohe Nachfrage und steigende Preise für Palmöl, Nickel, Gold und Kohle werden die Entwaldung anheizen. Auch für die Energiewende verschwindet der Regenwald. Wir stehen fest an der Seite unserer Partnerorganisationen im globalen Süden und unterstützen sie dabei, die Regenwälder vor immer weiterer Ausbeutung zu bewahren. 

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