Das Palmöl-Label RSPO

Staatliche Ölpalmplantage in bei Manokwari, Westpapua © Marianne Klute/Rettet den Regenwald

Der Roundtable for Sustainable Palmoil (RSPO) und andere Zertifizierungssysteme können keine umweltfreundliche und sozialverträgliche Palmölproduktion gewährleisten

Kritik am Label für nachhaltiges Palmöl

Die großen Palmölerzeuger und -verbraucher haben zusammen mit dem WWF den Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) gegründet. Den Vorsitz des Labelvereins führte jahrelang ein Manager des Unilever-Konzerns (Dove, Knorr, Rama usw.), der mit fast einer Millionen Tonnen pro Jahr (2021) zugleich der weltweit größte Palmölverbraucher ist. Ziel des Industrielabels ist es, die Produktion und den Absatz von Palmöl weiter zu steigern. Palmöl soll damit hoffähig gemacht werden. Dabei schließt RSPO nicht einmal die Regenwaldrodung aus. Das Siegel „verbietet“ lediglich die Abholzung von Primär- und Wäldern mit besonderem Schutzwert (sog. High Conservation Value Forest). Und das gilt auch nur ab 2008. Stammt das Palmöl von Waldflächen, die vor diesem Datum abgeholzt wurden, darf es das RSPO-Label tragen – egal, ob es Schutz- oder Primärwald war.

Die meisten der sozialen Aspekte, die durch den RSPO definiert werden, sind allgemeine Grund- und Menschenrechte, deren Einhaltung selbstverständlich sein sollte. Dennoch werden Bauern und Indigene von ihrem Land vertrieben, bedroht und verhaftet, wenn sie sich gegen den Landraub wehren. Die Einhaltung der Kriterien wird nicht ausreichend überprüft, Verstöße kaum geahndet.

Der Klimaschutz ist überhaupt nicht berücksichtigt. Mit dem Label wird die Öffentlichkeit getäuscht. Die zertifizierten Firmen werben mit „nachhaltigem“ Palmöl und roden trotz RSPO-Label weiter Regenwald. Der Palmöl-Konzern Wilmar, weltweit die Nummer 1, ist allein in Indonesien in 100 Land- und Menschenrechtskonflikte verwickelt. 256 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen aus aller Welt haben bereits 2008 RSPO als Etikettenschwindel abgelehnt.

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