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Bindengrundkuckuck
Auch Bindengrundkuckucke finden immer weniger Lebensräume (© murray- cooperphoto)
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Regenwald Report 02/2024 · Lateinamerika Wertvoller als Gold

Der tropische Bergnebelwald von Los Cedros in Ecuador gehört zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Rettet den Regenwald unterstützt dort eine Forschungs- und Ausbildungsstation. Ihr Ziel: Die biologische Vielfalt zu dokumentieren und gegen den drohenden Bergbau zu schützen.

Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.

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Daniel Whitby ist begeistert. „In nur drei Nächten haben wir 70 Fledermäuse gefangen, vermessen und fotografiert und dann – natürlich – freigelasssen. Wir haben hier fünf mal mehr Individuen gefunden als ein Kollege letztes Jahr in einer anderen Region des Landes!“ Daniel Whitby ist britischer Fledermausforscher. Zusammen mit einem wissenschaftlichen Team hat er im Reservat Los Cedros den atemberaubenden Artenreichtum erkundet und katalogisiert.

Schmetterling Cithaerias pireta
Seine Flügel sind Tarnung und Täuschung zugleich (© Sebastian Mena)
Fledermaus Spiessblattnase
Große Spießblattnase, Flügelspannweite ca. ein Meter (© Andrea Caicedo)

Los Cedros ist ein 6.000 Hektar großes Schutzgebiet an den Ausläufern der Anden im Nordwesten Ecuadors, ein tropischer Regen- und Nebelwald mit vielfältigen Natur- und Lebensformen. Nach Angaben der ecuadorianischen Regierung beherbergt das Reservat mehr als 200 bedrohte Arten, darunter die Große Spießblattnase, „das größte Raubtier Lateinamerikas“, so die Biologin Andrea Caicedo. „Diese Fledermaus ernährt sich von Vögeln, kleineren Fledermäusen, Nagetieren und gelegentlich auch von Früchten und Insekten. In Ecuador gilt sie aufgrund des Habitatsverlustes als gefährdet.“

Große Teile der empfindlichsten und artenreichsten Lebensräume Ecuadors sind durch die sich ausbreitende Bergbauindustrie bedroht. Durch unseren Rohstoffhunger für die „grüne“ Energiewende hat sich die Gefahr noch vervielfacht. Doch sie betrifft nicht nur die schon heute bedrohten Tiere und Pflanzen, sondern auch bisher weit verbreitete Arten wie etwa den tropischen Schmetterling Cithaerias pireta. „Er bevorzugt die Bodenregion der Wälder“, so der Fotograf und Umweltschützer Sebastián Mena. „Niemals würden wir ihn in offener Vegetation wie Grasland antreffen. Oder in zerstörten Gebieten.“ Phänomenal findet Mena, dass sich die durchsichtigen Flügel dieses Schmetterlings vor etwa 17 Millionen Jahren entwickelt haben. 

Die Arbeit in der Forschungsstation Los Cedros soll die Ausdehnung des Bergbaus verhindern. Sie wird von Rettet den Regenwald unterstützt – damit der unermessliche Reichtum an Insekten, Fröschen, Affen, Vögeln, Pflanzen und Pilzen dokumentiert und bewahrt werden kann. Und auch Arten entdeckt werden können, die der Wissenschaft völlig neu sind. Wird ihr Lebensraum zerstört, werden wir sie niemals kennenlernen.

 

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