
Regenwald Report 01/2025 Aru-Inseln: Bewahrte Schönheit
Südlich von Neuguinea liegt ein fast unbekannter Archipel, bedeckt von tropischem Regenwald, gesäumt von Mangroven. Dass die Aru-Inseln bis heute vor der geplanten Ausbeutung gerettet wurden, verdanken wir Simon Kamsy und seiner Bewegung.
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
„Mit unserem Regenwald und den Aru-Inseln sind wir zutiefst verbunden“, sagt Simon Kamsy. Der 61-Jährige brennt leidenschaftlich für die Natur und begeistert die Jugend mit seiner Geschichte vom Kampf um den Wald.
Der Aru-Archipel erscheint von oben wie ein einziges Waldgebiet. Doch es sind mehr als 800 Inseln, getrennt durch schmale Meeresstraßen. Noch sind sie zu gut 80 Prozent von Primärwald und Mangroven bedeckt – einzigartig in Indonesien und ein Erfolg des lebenslangen Einsatzes der Ureinwohner um Simon Kamsy.
Ökologisch gehören die Inseln zu Neuguinea, insbesondere die Tierwelt. Bedrohte Arten wie das Aru-Baumkänguru, der Aru-Waran, der Tüpfelkuskus und der Grüne Baumpython zeigen die nahe Verwandtschaft. Die sind ebenso schwierig zu fotografieren wie der Königs-Paradiesvogel, meint Simon Kamsy.
Selbst ein mächtiger Konzern musste aufgeben
Häufig schickt er uns Fotos von Tropenbäumen, vom roten Stamm des Merbaubaums oder von Kirschmyrten. Und weniger schöne von Schneisen im Wald, Holzstapeln und illegalen Holzfällern. Simon Kamsy ist ihnen auf der Spur. Unterstützt von Indigenen und ausgerüstet mit GPS und Handphone alarmiert er die Behörden.
Simon Kamsys Erfolgsgeschichten handeln davon, wie sie seit vielen Jahren ihre Natur verteidigen: von ihrem Widerstand gegen den Plan, drei Viertel der Inseln für Zuckerrohr-Plantagen abzuholzen. 2018 konnte er mit der Save-Aru-Bewegung den mächtigen Jhonlin-Konzern stoppen, der aus dem Urwald Rinderweiden machen wollte. Zurzeit blockiert die Bewegung den Ansturm von weiteren „Investoren“, die es auf Holz, Wald und Land abgesehen haben.
„Und wir begeistern uns für Wiederbewaldung“, sagt Simon. „Mithilfe der Spenden von Rettet den Regenwald pflanzen wir Urwaldsetzlinge und Mangroven, denn intakte Ökosysteme sichern unser Überleben und schützen vor dem steigenden Meeresspiegel.“
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News / Erfolge

Neuguinea – Bedrohte Schatzinsel im Pazifik
Auf der größten Tropeninsel der Erde wächst eines der artenreichsten Regenwaldgebiete unseres Planeten. Seine Vielfalt ist einzigartig; ebenso wie die Kultur der tausend indigenen Papua-Völker. Doch die Natur in der westlichen Hälfte, die zu Indonesien gehört, wird seit 20 Jahren massiv ausgebeutet – auf Kosten der Menschen und ihrer Lebensquellen. Wir unterstützen sie dabei, ihren Wald zu verteidigen.

„Der Wald gibt Leben – uns allen!“
Dorthea Wabiser von unserer Partnerorganisation Pusaka hat uns im Herbst 2024 besucht. Im Interview spricht die Aktivistin darüber, wie die Indigenen den Regenwald von Papua verteidigen, was wir von ihnen lernen und wie wir sie unterstützen können.

Papua braucht uns!
„All Eyes on Papua“ – mit diesem Slogan machen die indigenen Völker auf die Zerstörung ihrer Regenwälder aufmerksam. Wir unterstützen sie dabei und tragen ihre Botschaft weiter. Auch wir brauchen Papua.

„Wir verteidigen unseren Wald!“
Die indigenen Afsya bewohnen die Regenwälder im Nordwesten von Papua. Als die Zerstörung ihrer Heimat durch Palmölfirmen droht, leisten sie Widerstand – mit Erfolg! Ein Film erzählt ihre Geschichte.

Die Papua-Völker
Auf Neuguinea lebten die Menschen Jahrtausende ungestört im Einklang mit ihrer Natur. Mit Beginn der Kolonialzeit vor 200 Jahren begann der Wettstreit um Land und Ressourcen, die Insel wurde geteilt und der Westen schließlich von Indonesien besetzt.

Papuas tiefe Wunde
Die Grasberg-Mine gehört zu den weltgrößten Gold- und Kupferminen; seit 60 Jahren gräbt sie sich unaufhaltbar in den gleichnamigen Berg hinein. Von Beginn an wehren sich die Indigenen gegen die Verwüstung ihrer Heimat. Doch der indonesische Staat ist stärker.

Die Natur ist ihr wertvollstes Erbe
Neuguineas Biodiversität ist außergewöhnlich – ebenso wie die Beziehung der Menschen zu ihrer Natur. Die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten bildet nicht nur die Lebensgrundlage der Papua-Völker, sondern auch ihren Glauben und ihre Kultur.

Kein Kahlschlag auf unserem Land!
Im Süden von Papua droht den Indigenen und ihrer Natur eine Tragödie: Auf zwei Millionen Hektar entsteht dort eine gewaltige Zuckerrohr-Industrie. Wir unterstützen die Menschen dabei, ihren Wald zu verteidigen – bitte unterschreiben Sie unsere Petition!