Regenwald Report 04/2025 News/ Erfolge
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und Aktionen. Eine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
225.129 Stimmen für den Kongo
Mit einer intensiven Informations-Kampagne haben wir über zwei Monate hinweg versucht, Öffentlichkeit und Politik aufzurütteln: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo wird der Lebensraum von Gorillas zerstört, wurden Hunderttausende Menschen vertrieben, herrscht ein Klima von Unsicherheit und Gewalt. Ihre Reaktion hat uns überwältigt: 225.129 Unterschriften konnten wir für drei Petitionen sammeln. Während der Übergabe in der Botschaft des Kongo in Berlin sagte der Diplomat Dieudonné Lukanda: „Ihr Einsatz für den Schutz der kongolesischen Flora und Fauna ist bewundernswert.“ In Kinshasa ist unser Partner Jean François Mombia Atuku zum Präsidentenpalast gegangen. „Die EU, die UNO und Mächte wie Deutschland dürfen die Augen vor der Krise nicht verschließen“, fordert er.
Indonesien: Ehrung für Papua-Frauen
Die Frauen der indigenen Marind Anim haben den Kulturpreis der Akademi Jakarta erhalten. Er würdigt ihren jahrelangen Widerstand gegen die Zerstörung der Heimat Merauke in Süd-Papua für das riesige Zucker- und Reis-Projekt der Regierung.
„Mit großem Mut setzen sich die Frauen der Marind Anim für ihr Land und ihren Wald ein. Sie verteidigen ihr Recht auf Nahrung, Bildung und Gesundheit. Sie wenden sich gegen Gewalt, Diskriminierung und Militarisierung“, so Professorin Karlina Leksono in ihrer Laudatio.
Yasinta Moiwend als Vertreterin der Frauen-Gemeinschaft war virtuell zugeschaltet. „So viel habe ich erlebt, so viele Herausforderungen und Einschüchterungen“, sagt sie. „Aber ich kämpfe weiter, für unser Land und unsere Wälder, die uns Gott gegeben hat, damit wir essen und trinken können und dort begraben werden.“
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Brasilien: Begegnung mit den Pataxó
Guadalupe Rodríguez, Klaus Schenck und Felipe Sabrina von Rettet den Regenwald sind in Brasilien unterwegs. Ihr Besuch gilt unseren Partnerorganisationen und dem Gipfel der Völker, der parallel zur Weltklimakonferenz in Belém im Amazonasgebiet stattfindet.
„Im Süden des Bundesstaates Bahia wartet der Indigenen-Führer Mãdy Pataxó auf uns. Er berichtet von der langen leidvollen Geschichte seines Volkes. Von der Eroberung durch die portugiesischen ,Entdecker‘ bis zu Vertreibung, Landraub und Gewalt durch Rinderzüchter, Großgrundbesitzer und die Papierindustrie. Weil der Staat ihnen bis heute nicht ihr Territorium anerkennt, besetzen sie es friedlich. ,Wir brauchen das Land und seine Ressourcen zum Leben‘, sagt Mãdy. ,Das Land ist unser Körper, das Wasser unser Blut und der Regenwald unser spiritueller Glaube.‘
Mit dem Besuch zeigen wir unsere Solidarität und planen eine längere Zusammenarbeit. Die Pataxó brauchen zur Anerkennung ihrer Rechte öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung.“
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